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Momentaufnahmen einer
besonderen Landschaft

Karl Schildmann zeigt »Bilder der Natur« im Rathaus

Borgholzhausen (Felix). Dass sich Karl Schildman über viele Jahre hinweg im Rahmen seiner Tätigkeit als Drogist unter anderem mit dem Verkauf von Kameras beschäftigt hat, daran erinnern sich viele. Dass der 75-Jährige seit vielen Jahren auch ein passionierter Fotograf ist, ist weniger bekannt. Jetzt sind einige seiner Arbeiten, »Bilder der Natur«, im Foyer des Rathauses zu sehen.

Es sind die Landschaften rund um den Schaalsee, dem zweitgrößten See in Norddeutschland unweit von Ratzeburg und Mölln, die Karl Schildmann im Wandel der Jahreszeiten fotografiert hat. »Wir machen seit 17 Jahren regelmäßig Urlaub in dieser Region«, erzählte Ehefrau Margret. Seit acht Jahren hat sich das Ehepaar einen Zweitwohnsitz in der Nähe von Seedorf gemietet.
Erholung pur ist es, die die beiden dort finden. Und die unberührte Natur. Denn: »Der Schaalsee ist als Biosphären-Reservat eingeordnet, im Naturschutz die höchste Stufe«, erklärte der gebürtige Bielefelder Karl Schildmann. »Man kann den Schaalsee nicht so einfach als Ganzes erfahren. Man muss ihn Stück für Stück kennen lernen«, ergänzt der 75-Jährige, der ab 1956 lange Zeit nebenberuflich für verschiedene Theater fotografiert hatte.
Solche Detailaufnahmen hat er zusammen mit Wolfgang Blockus vom Kulturverein aus 3000 Aufnahmen heraus gesucht. 41 Fotografien, die etwa die drohend aufgezogenen Gewitterwolken über einem blühenden Rapsfeld oder aber den Sonneneinfall in einer der zahlreichen Alleen dokumentieren. Die seltsame Verformung einer Rinde, die wie das Abbild eines Wildschweinkopfes wirkt, hängt direkt neben dem Baumstamm, der durch Wettereinflüsse und Alter so verformt wurde, dass sein Ganzes wie ein Gesicht wirkt.
»Ich habe fünf Schwerpunkte in meiner fotografischen Arbeit«, erzählt Karl Schildmann, der bis heute in der Geschäftsführung seines Unternehmens, das sich mit Siebdruck-Service beschäftigt und fototechnische Laborarbeiten leistet, tätig ist: »Alleen, Bäume, Wälder, Wolken und Wasser samt der sich darum befindlichen Lebenswelt«. Und so geben die Detailaufnahmen Einblicke in jene Natur, die Karl und Margret Schildmann so sehr ans Herz gewachsen ist. Momentaufnahmen einer Landschaft, in der Naturschützer bislang 200 Singvogelarten und 20 Libellenarten registriert haben.

Artikel vom 03.11.2005