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Zusätzliche Vorsorge
in den Blick nehmen

Frauen denken über Geld im Alter nach

Steinhagen (fn). Das »Modell Froschkönig« gilt nicht mehr, betonte die Referentin: Heiraten, und schon bin ich versorgt. Frauen sollten sich heute dagegen eigenständig Gedanken über ihre finanzielle Absicherung im Alter machen, sagte Versicherungsfachwirtin Irmgard Verhoeven.

Sie referierte auf Einladung der Volkshochschule und der Steinhanger Gleichstellungsbeauftragten Bettina Ruks im Heimathaus. »Frauen sind nach wie vor schlecht abgesichert«, sagte Bettina Ruks, erreichen nur zu fünf Prozent eine »Eckrente«, die immerhin 43 Prozent der Männer nach 45 Jahren im Beruf erwartet. Denn, so Irmgard Verhoeven, »88 Prozent aller Frauen sind teilzeitbeschäftigt«. Und das hat wiederum zur Folge, dass bei 75 Prozent der heute 30- bis 59-Jährigen das Einkommen im Alter nicht ausreichen wird.
Wichtig sei daher, neben der gesetzlichen Rente und einer betrieblichen Vorsorge auch etwas für die dritte Säule, die private Absicherung, zu tun. In Deutschland sei man noch zu sehr auf die gesetzliche Rente fixiert, doch das deutsche »Schlaraffenland« werde sich bald wohl den internationalen Werten anpassen, referierte die Gütersloher Expertin. Während in Deutschland noch 85 Prozent der Einkünfte im Alter aus der Rente stammen, seien dies etwa in Holland nur noch 50 Prozent. 40 Prozent werden hier über betriebliche, zehn Prozent über private Vorsorge abgedeckt.
»Ich möchte Denkanstöße geben und sie an Dinge heranführen, die sie womöglich von sich aus nicht angehen würden«, sagte die Gütersloherin. Gerade Frauen seien sehr konservativ, was die Geldanlage betrifft. Dennoch empfehle sich gerade in Niedrigzinszeiten wie diesen ein Blick auf Wertpapier-Anlagemöglichkeiten. »Auch wenn viele bei Aktien vorwiegend an Risiko denken - vor allem langfristig lassen sich damit gute Erträge erreichen«, sagte Irmgard Verhoeven und stellte neben den klassischen Aktienfonds auch die Form des Investmentclubs vor, in dem sich mehrere Anleger zusammenschließen können.

Artikel vom 29.10.2005