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»Ein Bund Stroh für die Büffel«

Derby mit Tradition: Sonntag trifft TSV Kohlstädt auf den SSV Oesterholz

Von Joachim Burek
Kohlstädt/Oesterholz-Haustenbeck (SZ). Die Zeiten, in denen die Oesterholzer vor dem Derby den »Büffeln« aus Kohlstädt einen Bund Stroh beim Frühstück im Gasthof Koch auf den Tisch gelegt haben, sind längst vorbei. »Doch Derby-Anekdoten werden immer wieder gern erzählt«, erinnert sich Jürgen Nagelschneider aus Kohlstädt.

Gemeinsam mit Günter Benkelberg, Walter Bierwirth, Bernd Gemmerich und Werner Reimann gehört der Kohlstädter zum »harten Kern« der TSV-Fans, die sich kaum ein Heimspiel entgehen lassen. Alle sind sie ehemalige Fußballer und fiebern schon seit Tagen dem Bezirksliga-Derby am Sonntag zwischen dem TSV und SSV Oesterholz entgegen.
Die Stimmung bei den Kohlstädter Fans ist gut. »Wir sind zuversichtlich, der TSV hat bei den Derbys häufig die Nase vorn gehabt«, berichtet Günter Benkelberg, der am Sonntag übrigens auf ein Wiedersehen mit Landrat Friedel Heuwinkel hofft. »Der SSV-Vorsitzende schuldet mir noch vom vergangenen Derby eine Runde, die er mir im Falle eines Kohlstädter Sieges versprochen hatte. Vielleicht muss er mir am Sonntag ja noch einmal einen ausgeben«, schmunzelt Günter Benkelberg. 3:2 tippt er für seinen TSV. Auch die Anderen hoffen mit ihren Tipps von 2:1 bis zum 2:2 auf Punkte für die »Büffel«.
Die Statistik stützt die Zuversicht der TSV-Fans. Den Oesterholzern ist es seit 1999 nicht mehr gelungen, den TSV in Kohlstädt zu schlagen.
Diese Zahlen kennt auch SSV-Trainer Holm Hänsgen. »Das ist das schwerste Auswärtsspiel der Saison für uns«, sagt er mit Blick auf Sonntag. Außerdem hoffe er, dass seine Spieler nicht so verkrampft auftrteten wie in den beiden vergangenen Derbys. Die Motivation stimmt jedenfalls beim SSV. »Meine Spieler sind heiß auf das die Partie. Da werden auch die angeschlagenen Spieler wie Mariusz Sadowski, Christian Görne und Dennis Jahn auf die Zähne beißen«, sagt Hänsgen. Natürlich sei es auch eine besondere Atmosphäre, weil Schlänger Markt ist. Hänsgen: »Da will keiner als Verlierer vom Platz gehen.« Einen Tipp fürs Spiel will er nicht wagen. »Dafür hängen die Trauben in Kohlstädt zu hoch«, sagt er.
Da wagt sich sein Kollege vom TSV, José Garrido Mira, schon weiter vor. »Für mich ist Oesterholz der Favorit. Die sind alle viel routinierter und abgebrühter als meine junge Mannschaft mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren. Wenn wir also 2:2 spielen sind alle zufrieden und wir können nachher zusammen ein Bier auf dem Schlänger Markt trinken gehen«, so der TSV-Coach.
Verzichten muss Garrdio Mira am Sonntag auf die verletzten Hasan Taspinar und Kai Frodermann. Fraglich ist der Einsatz von Wladimir Steinmetz und Heiko Budde, beide sind angeschlagen. »Wir werden am Sonntag natürlich dennoch alles geben, um zu gewinnen. Unterstützung erhoffe ich mir auch von unserem begeisterungsfähigen Publikum«, hofft er auf volle Ränge.

Artikel vom 29.10.2005