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Es bleibt dabei:
Keine Abfuhr

Strauchschnitt ab Januar Bürgersache


Verl (ehl). Die kommunale Strauchschnittabfuhr, die bislang in jedem Frühjahr und Herbst durchgeführt wurde, wird zum 1. Januar 2006 abgeschafft. Als Ausgleich erweitert die Gemeinde Verl die Öffnungszeiten der Strauchschnittannahme am ehemaligen Bornholter Klärwerk (Marienstraße): Ab Januar können dort jeden Freitag von 15 bis 19 Uhr (mit Ausnahme von gesetzlichen Feiertagen) und im Oktober und November zusätzlich am letzten Samstag im Monat Gartenabfälle entsorgt werden. Diesem Vorschlag der Verwaltung hat nach dem Umweltausschuss nun auch der Rat zugestimmt. Zuvor wurde allerdings lange diskutiert.
Nachdem die Änderung bekannt geworden sei, hätten viele Bürger darauf hingewiesen, dass nicht jeder in der Lage sei, seine Gartenabfälle nach Kaunitz zu bringen, berichtete Bürgermeister Paul Hermreck in der Ratssitzung am Donnerstagabend. Diesen Bedenken trage die Gemeinde durchaus Rechnung. »Die Verwaltung ist bereit, den günstigsten privaten Anbieter zu suchen und als Vermittler für einen Abholservice tätig zu werden«, sagte Hermreck zu. Somit breche für die Bürger »kein ganz großer Standard« weg. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es eine Strauchschnittabfuhr wie in Verl in keiner anderen Kommune des Kreises Gütersloh gebe und die Gemeinde verpflichtet sei, Gebührengerechtigkeit zu schaffen. Beim bisherigen System wird die Abfuhr nämlich über die Gebühren für die Restmülltonne finanziert, so dass alle Haushalte zahlen müssen, ob sie nun die Strauchschnittabfuhr nutzen können oder nicht. Und die Kosten seien kontinuierlich gestiegen.
»Mit den erweiterten Öffnungszeiten in Kaunitz bieten wir ja eine echte Alternative zu der Streichung an«, stimmte Dr. Karl-Bernhard Hillen (CDU) dem Verwaltungsvorschlag zu. Johannes Wilke (parteilos) schlug dagegen vor, wenigstens noch einmal im Jahr eine Strauchschnittabfuhr anzubieten. So könne man die Kosten von 25 000 Euro halbieren, behalte aber eine Serviceleistung bei. Auch Peter-Georg Manuth (FDP/ödp) sprach sich für eine Beibehaltung aus. Er habe Bedenken, »dass wir eine Entscheidung treffen, die die Bürger nicht mittragen«. Die übrigen Fraktionen sprachen sich bei zwei Enthaltungen jedoch für die Änderung aus.

Artikel vom 29.10.2005