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Von Maike Stahl

Schlänger
Aspekte

Arbeit ist unbezahlbar


Was die engagierten Rentner in Kohlstädt leisten, ist unbezahlbar. Nicht nur, weil das Gemeindesäckel ohnehin leer ist, sondern auch weil sie Projekte in Angriff nehmen, die selbst bei vollen Kassen nicht unbedingt ganz oben auf der Liste stehen würden. Dabei sind es doch gerade die restaurierten alten Bauwerke, die den Charme des Ortes ausmachen. Das Ständerwerk, das früher kaum jemandem aufgefallen ist beispielsweise, ist zu einem echten Hingucker geworden. Eine »Schmuddelecke« des Dorfes hat sich mit Hilfe der »arbeitswütigen« Rentnerband in ein kleines Schmuckstück verwandelt.
Wenn ein Dorf Menschen in seiner Mitte hat, die derart engagiert Heimatpflege im besten Sinne betreiben, indem sie da anpacken, wo es nötig ist, dann hat dieses Dorf ein Kapital, das in der heutigen Zeit einfach nicht in Geld aufzuwiegen ist. Denn Robert Altenbernd, Friedrich Rügge und Gottlieb Walter haben nicht nur das nötige Fachwissen, um Bruchsteinmauerwerk perfekt zu restaurieren, sie haben auch eine gehörige Portion Heimatverbundenheit, die sie in ihre Arbeit einfließen lassen.
Aber auch in den anderen Ortsteilen sind mit Herz und Engagement schon viele schöne Dinge geschaffen worden, wie der Nachbau des Feuerwehrgerätehauses im Kindergarten Gartenstraße oder die Obstwiese der Oesterholzer Vereine am Altenheim. Und bei all diesen Arbeitseinsätzen Ehrenamtlicher, ist auch eines festzustellen: Es gibt zwar viel zu tun und jeder muss kräftig mit anfassen, aber auch der Spaß daran, mit vereinten Kräften etwas Schönes zu schaffen, ist den Teilnehmern anzumerken. Doch alle diese Tätigkeiten sind nicht selbstverständlich. Sie sind ein gutes Zeichen für eine starke Gemeinschaft und verdienen Hochachtung, Anerkennung und Unterstützung.

Artikel vom 29.10.2005