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Das Wort zum Sonntag

Von Pfarrer Joachim Boecker (Holsen-Ahle)


Im Sommer, kurze Zeit nach unserem Urlaub, ging der Receiver für unseren Fernseher kaputt. Ich besorgte einen neuen. Aber ausgerechnet beim Neuen mit verbesserter digitaler Technik stellten sich nach kurzer Zeit Störungen ein. Die Bildqualität verschlechterte sich. Der Fernseher begann zu flimmern. Ich versuchte dem Problem auf den Grund zu gehen. Was war die Ursache?
Das Problem lag an der Satellitenschüssel. Eine Rankpflanze unterhalb der Schüssel war durch den feuchten Sommer so stark gewachsen, dass Zweige und Blätter über den Rand gewuchert waren und den Bildempfang störten. Schnell waren sie abgeschnitten und die Pflanze kräftig gestutzt, und das Fernsehbild war wieder einwandfrei.
Für mich wurde das zu einem Gleichnis für unsere Beziehung zu Gott. Gott sendet seine Signale zu uns. Aber oft ist vieles in uns so überwuchert und überlagert von anderen Dingen, dass wir seine Sendezeichen nicht richtig empfangen. Gott hat sich nicht aus dieser Welt zurückgezogen, sondern möchte zu uns in Kontakt treten durch sein Wort, in der Stille, im Gebet, im Gottesdienst, manchmal auch durch schicksalshafte Fügungen auf unserem Lebensweg....Aber oft stört vieles in uns, dass wir seine Signale nicht richtig wahrnehmen. Gottes Stimme ist oft leise und wird so leicht übertönt von den vielen Stimmen in uns und in unserer lauten und hektischen Welt. Da hilft es, wenn wir versuchen, das zu entfernen, was den Empfang der Sendezeichen Gottes verhindert.

Artikel vom 29.10.2005