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Kassen gegen
Schmerztherapie

Kein neues Fach am Krankenhaus

Halle (pes). Die am Krankenhaus Halle eigentlich geplante ambulante Schmerztherapie ist am Widerstand der Krankenkassen gescheitert. Das Projekt ist deshalb vorerst auf Eis gelegt worden.

»Das ist eben unser Bürokratismus«, meinte Klinikum-Geschäftsführer Volker Schulz gestern leicht resigniert im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT. Man habe versucht, die Schmerztherapie als zusätzlichen Schwerpunkt zu etablieren. Das allerdings hat letztlich keinen Niederschlag im Feststellungsbescheid des Landes gefunden, bedauerte Schulz, »obwohl wir viele Ärzte haben, die das Fach beherrschen.« Eine Ärztin hatte sogar schon eine entsprechende Weiterbildung gemacht, hat inzwischen aber den Arbeitgeber gewechselt.
»Wir sind immer rege und versuchen, Neues ans Haus zu holen«, erläuterte Volker Schulz. Vielleicht habe man später im Verbund mit den anderen Kliniken Erfolg mit einem erneuten Vorstoß.
Zurzeit wird Schmerztherapie beispielsweise im Städtischen Klinikum Gütersloh, dem künftigen Haller Verbundpartner, angeboten. Es ist eine von vier Säulen der Anästhesiologie. Wie Dr. Bernd Strickmann, Anästhesist am Krankenhaus, erklärte, geht es um das Aufsuchen und Finden von Nervengeflechten sowie den gezielten Einsatz von Medikamenten. Da es sich meist um chronische Beschwerden handele, seien ausführliche Gespräche mit dem Patienten nötig, zumal auch sehr komplexe Schmerzmittel eingesetzt würden. Auch Dr. Strickmann bedauerte vergangenen Donnerstag während seines Vortrags über Anästhesiologie in der Kapelle des Krankenhauses (Siehe Bericht an anderer Stelle), dass es kein grünes Licht von den Krankenkassen gegeben habe.

Artikel vom 29.10.2005