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Von Frauen,
Bier und BMW

Kabarett-Erfolg: »Männerkulturen«

Von Michaela Kronwald
Herford (HK). Braucht die Männerwelt Frauen? Achten Männer wirklich nur auf das Äußere? Warum ist der Kasten Bier der beste Freund des Mannes? Und warum ziehen sich alle Männer in ihren Hobbyraum zurück? Diese und andere wirklich männliche Fragen beantwortete die Gruppe »Männerkulturen« mit ihrem Stück »Nimm du ihn, ich hab ihn sicher« am Mittwochabend im ausverkauften Theaterfoyer.

Auf der Reise durch die Welt des Mannes stießen die drei jungen Kabarettisten Peter Frohleiks, Theo Vagedes und Tobias Willmann immer wieder auf das Geschöpf, »das sich Frau nennt«, und lernten gleich verschiedene Arten der Spezies kennen: die Frau, die den Mann mit ihren Ausführungen zu ihrer Gefühlslage in den Selbstmord treibt, aber auch die »Schöne«, die dem Mann den letzten Verstand raubt und ihn zu einem Trieb gesteuerten Etwas macht.
Aber nicht die Frau ist das Wichtigste im Leben eines Mannes. Nein, da gibt es doch Dinge wie die neue BMW-Kollektion, die besonders für das weibliche Publikum eindrucksvoll von Theo Vagedes und Tobias Willmann dargestellt wurde. Auch das allwöchentliche Fußballtraining, das sich eher als ein »Saufgelage« entpuppt, ist wichtiger Bestandteil im Leben eines Mannes.
Mit einer tänzerischen Einlage verdeutlichten die Drei die große Bedeutung guter Freunde, denn nicht das Reden ist unter Männern wichtig, sondern Taten, denn nur sie machen den Mann stark. Und das müssen sie schon sein, um sich gegen die Frauenwelt wehren zu können.
Und falls es doch zu viel wird mit den weiblichen Mitbürgern, flüchtet Mann sich in seinen Hobbyraum, in dem er »noch Herr über alle Dinge ist«. Da treffen zwei Freunde aufeinander: der Mann und sein Werkzeug. Hier wurde dem überwiegend weiblichen Publikum die Verbundenheit des Mannes zum Bohrer durch eine exakte Choreographie dargestellt.
Dies ist auch wohl das Besondere an »Männerkulturen«. Immer wieder werden witzige Tanzeinlagen, Lieder und Gedichte eingebracht, die das ganze Programm interessanter wirken lassen. Nach zwei Stunden Beanspruchung der Lachmuskeln und des Denk-Apparates schickten die drei Männer die Zuschauer nach Hause, doch nicht ohne einen Hinweis auf einen weiteren großen Freund des Mannes: den Kasten Bier.

Artikel vom 29.10.2005