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Gefahrenquellen des Lebens

60 Veranstaltungen bei der dritten Aktionswoche zur Suchtvorbeugung

Von Jürgen Köster
Brakel (WB). Darauf können sie zu Recht stolz sein: 60 Veranstaltungen hat das Team des Caritas-Beratungszentrums im Rahmen der Aktionswoche zur Suchtvorbeugung organisiert. »Eine solche Zahl findet man sonst nur in Großstädten«, weiß Burkhard Albers.

Zusammen mit dem Leiter der Sucht- und Drogenberatung, Joachim Werth sowie Birgit Dellwig und Uwe Hermann stellte Albers gestern das Programm der Aktion vor, die vom 3. bis 17. November im Kreis Höxter läuft. Ob Informationen zum »kontrollierten Trinken«, Theatervorführungen wie »Der Blaumann« oder die Kletteraktion »Häng dich hoch«: die angesprochenen Zielgruppen sind Kinder und Jugendliche zwischen acht und 18 Jahren. »Wir gehen nicht nur auf stoffgebundene Süchte ein, sondern auch auf Themen wie Essstörungen oder Spielsucht«, stellte Werth heraus. Wichtig sei es, die Nahtstelle zwischen kritischem Konsumieren und dem sich Verselbstständigen des Konsumes zu erkennen. Werth: »Wir wollen die Gefahrenquellen des Lebens mehr ins Bewusstsein rücken.«
Die Gesamtbevölkerung für die tieferen Ursachen von Suchtverhaltensweisen zu sensibilisieren nannte Birgit Dellwig als ein weiteres -Êübergeordnetes -ÊZiel. Darüber hinaus sollen Persönlichkeitswerte gefördert werden, die dem Missbrauch und der Abhängigkeit von Suchtmitteln entgegenwirken. Ebenso sei es wichtig, die suchtvorbeugende Arbeit in den Städten zu intensivieren.
Unter der Schirmherrschaft von Landrat Hubertus Backhaus bieten insgesamt 50 Kooperationspartner eine Vielzahl von Veranstaltungen an, um diese Ziele zu erreichen. »Es wird nicht nur bierernst zugehen, sondern auch humorvoll und heiter«, verspricht Joachim Werth mit Blick auf das mehr als 20 Seiten starke Programmheft. Die Veranstaltungen sollen »alle Sinne« der Besucher ansprechen.
Wie Werth weiter ausführte, existiert die Öffentlichkeitskampagne des Landes Nordrhein-Westfalen seit 1991. Das Konzept sei auf eine nachhaltige Wirkung ausgerichtet und daher langfristig angelegt. Die Kapagne kombiniere massen- mit personalkommunikativen Elementen. Der direkte Kontakt mit den Zielgruppen erhöhe die Chancen der Suchtprävention auf individueller Ebene. »Wir alle haben unsere Geschichte und müssen uns nicht dafür schämen«, betonte Werth. Erfreut zeigte sich der Leiter der Drogen- und Suchtberatung im Beratungszentrum des Caritasverbandes für den Kreis Höxter, dass sich auch die Selbsthilfegruppen des Kreises in das Programm der Aktionswoche eingebracht haben. Die offizielle Auftaktveranstaltung beginnt am 7. November um 19 Uhr in der »Alten Waage« in Brakel.

Artikel vom 28.10.2005