29.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Eigene Sporthalle vor der Schultür

1,6 Millionen Euro teurer Neubau in der Ringstraße in Betrieb genommen

Von Kerstin Sewöster
Enger (EA). »Die Kletterwand ist spitze.« Rundum zufrieden sind die Schüler der Rolf-Dircksen-Schule mit ihrer neuen Sporthalle, die sie sich mit der Realschule teilen. Am Freitag überzeugten sich auch schulfremde »Zaungäste« von der gelungenen Sportstätte.
Der Sportunterricht in der neuen Sporthalle macht sichtlich Spaß. Als Zwei-Feld-Halle kann die Sportstätte in zwei getrennte Spielflächen eingeteilt werden. Im Hintergrund ist die Kletterwand zu sehen. Foto: Kerstin Sewöster

Bürgermeister Klaus Rieke sprach zur offiziellen Einweihung von einer »schwierigen Geburt«. Zwar hätten alle Beteiligten Einsehen gezeigt, dass das Schulzentrum an der Ringstraße eine größere eigene Sporthalle benötigte. Doch bei der Umsetzung habe es viel Diskussionsbedarf gegeben.
Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Für Baukosten in Höhe von gut 1,4 Millionen Euro entstand eine Zwei-Feld-Sporthalle mit insgesamt 939 Quadratmetern Spielfläche.
Insgesamt umfasst die Halle eine Fläche von gut 1 379 Quadratmetern. Die Gesamtkosten gab der Bürgermeister am Freitag mit etwa 1,6 Millionen Euro an. Sie beinhalten Geräte für die Halle sowie die Außenanlagen, die zeitgleich mit dem Neubau auf Vordermann gebracht wurden. Sprungkuhle, Kugelstoßring, Rundlauffläche und 100-Meter-Laufbahn wurden überholt und sind wieder wie neu.
Aus Sicht der Lehrer war der Hallenbau auf der grünen Wiese höchste Zeit. So sei es beim Sportunterricht zu Ausfällen gekommen, erinnerte sich Dagmar Kirchhoff, Schulleiterin der Rolf-Dircksen-Schule. Weil die alte Halle zu klein war, mussten die Schüler auf vier verschiedene Hallenstandorte unter anderem im Gymnasium und sogar in die Reithalle ausweichen.
Diese Zeiten sind Geschichte. Seit Ende der Herbstferien wird die Halle genutzt, in der laut Architekt Christian Rothschild alle Indoor-Ballspiele möglich sind.
Die Kletterwand ist ein Extra, für das die Sportlehrer noch die Schulbank drücken müssen. »Jetzt sind wir mehr als zufrieden«, resümierte Dagmar Kirchhoff und sprach damit auch den Kollegen von der Realschule aus dem Herzen.
Auf eine Zuschauertribüne wurde bewusst verzichtet, wie Klaus Rieke betonte. Die Anwohner seien in die Planungen mit einbezogen worden. Der Spielbetrieb der Vereine, die die Halle mit nutzen, endet um 21.30 Uhr. Veranstaltungen mit großer Zuschauerbeteiligung wird es laut Rieke nicht geben. Entgegenkommen wollte die Verwaltung den Anwohnern auch, indem sie mehr Parkplätze als nötig schuf. Außerdem wurde die Sporthalle etwas versenkt errichtet, was ebenfalls der Eindämmung des Lärms dienen soll.
Die Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro muss die Stadt Enger so gut wie alleine stemmen. Das Land Nordrhein-Westfalen unterstütze die Kommunen in den Bereichen Schulen und Sportstätten nur noch mit Pauschalbeträgen, wie Bürgermeister Klaus Rieke vor den zahlreichen Besuchern erläuterte. Umso größer sei die Freude über den Neubau, der sich an der Ringstraße in einem leuchtenden Blau präsentiert. Die Stadt Enger habe mit der neuen Sporthalle bewiesen, dass Schulangelegenheiten eine hohe Priorität hätten, so Rieke.

Artikel vom 29.10.2005