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Weike erkennt Schwung
aus der Stadtkonzeption

Fünf Jahre danach: Bürgermeisterin ist zufrieden

Werther (SKü). Fünf Jahre nach dem Start des Stadtkonzeptions-Prozesses zieht Bügermeisterin Marion Weike eine positive Zwischenbilanz. Von einer Verpuffung des Projekts (WB vom 19. Oktober) kann ihrer Ansicht nach keine Rede sein, verweist sie auf eine Liste mit 334 Ideen und Anregungen von Bürgern, von denen ein großer Teil bereits abgearbeitet oder in Angriff genommen worden sei.

Im Oktober 2000 startete unter großer Beteiligung Wertheraner Bürger der Stadtkonzeptions-Prozess, der im September 2001 mit Beschluss eines Leitbildes seinen vorläufigen Abschluss fand. Weike räumt ein, dass sie eigentlich kein Freund von Leitbildern sei, zudem die Formulierungen in Werther sehr pauschal, weil auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner, erfolgt seien. Andererseits sieht sie das Leitbild auch als Grundlage ihrer alltäglichen Arbeit. »Ich habe das Leitbild öfter hochgehalten und damit auch schon Niederlagen erlitten«, erinnert die Bürgermeisterin an die Auseinandersetzung, wie »grün« das künftige Gewerbegebiet Rodderheide geplant werden soll. Im Leitbild steht der Satz: »Werther betont seine Naturverbundenheit als Stadt mit hohen Umweltstandards beim Wohnen, im Gewerbe und in der Naherholung.« Seinerzeit entschied eine Ratsmehrheit aber gegen ein Öko-Gewerbegebiet.
Überhaupt bleiben vor allem die Konflikte um Forderungen aus der Stadtkonzeption in Erinnerung, beispielhaft der große Krach um die zeitweise Sperrung des Alten Markt am Wochenende für den Durchgangsverkehr. Doch auch wenn fünf Jahre nach dem großen Diskussionsprozess »Werther 2000 plus« nicht mehr in aller Munde ist, sehen Marion Weike und der Stadtkonzeptions-Beauftragte im Rathaus, Guido Neugebauer, viele positive Aktionen von Vereinen und Verbänden, die aus dem damaligen Schwung entstanden seien. Weike nennt den neuen Waldkindergarten, die Gründung des Bürgerbusvereins, aktuell das Familienzentrum und auch das große Volksradfahren, das zur Integration von Neubürgern initiiert worden sei und sich wachsender Teilnehmerzahlen erfreue.
Als besonders positiv wertet die Bürgermeisterin, dass Bürger, Vereine und Initiativen zur Zusammenarbeit gekommen seien. Auch könne man in Werther den Bürgerbeteiligungsprozess auch noch einmal aufgreifen. Da aber im kommenden Jahr die große Änderung des Flächennutzungsplanes die Kräfte der Politik stark binden werde, hält Marion Weike das Jahr 2007 für den richtigen Zeitpunkt, um eventuell neue Ideen für eine Stadtkonzeption herbeizuführen.

Artikel vom 28.10.2005