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Führungen in Mönchskutte

Angebot des Jugendhauses Hardehausen erfreut sich großer Beliebtheit

Von Jürgen Vahle (Text und Fotos)
Hardehausen (WB). »Ora@Labora« - so lautet der Titel eines Angebots des Jugendhauses Hardehausen, bei dem Grundschüler das Klosterleben vergangener Jahrhunderte nachempfinden sollen. Die Mädchen und Jungen schlüpfen dazu in Kutten und besuchen wichtige Stationen in dem ehemaligen Zisterzienserkloster. Gestern wurde mit Heiko Poelstra (11) aus Dortmund der 1000. »kleine Mönch« begrüßt.

Vor allem in den vergangenen Monaten habe sich diese spezielle Klosterführung, die vor zwei Jahren konzipiert worden sei, »als Renner erwiesen«, berichtet Ilona Exner, pädagogische Mitarbeiterin im Haus. Allein in der vergangenen Woche waren es 120 Mädchen und Jungen, die stilecht gekleidet durch das Gebäude gewandelt sind.
Angeboten wird »Ora@Labora« hauptsächlich für Gruppen von Messdienern, für Kommunionkinder oder Schulklassen, die Freizeiten in dem ehemaligen Hardehausener Kloster verbringen. »Es ist für die Teilnehmer ein ganz besonderer Reiz, in eine Rolle zu schlüpfen, die für sie zunächst kurios ist«, berichtet Jugendpfarrer Meinolf Wacker.
»Die Kinder sollen etwas mitnehmen, die Spiritualität der Kirche kennen lernen und sich eine Vorstellung davon machen, wie die Mönche gelebt haben«, beschreibt Ilona Exner das Ziel der besonderen Klosterführung. Bis zu zweieinhalb Stunden dauern die Führungen - langweilig geworden sind sie noch keinem Teilnehmer.
Zunächst beschäftigen sich die »Novizen«, die in der Regel zur Grundschule oder noch in die Unterstufe gehen, mit dem Klosterleben vor Jahrhunderten. Sie malen Bilder oder füllen einen Test zu dem Thema aus.
Anschließend geht es dann in die Garderobe: Mönchskutten werden übergestreift, die Mädchen und Jungen tauchen in das Klosterleben ein. Verstärkt wird diese Empfindung noch dadurch, dass sie alle materiellen Güter wie Handys oder Geldbörsen in einen Wertsachenbeutel abgegeben müssen.
Anschließend werden die »Klosterschüler« in die Bernhardkapelle am Kreuzgang des Gebäudes geführt. Dort berichtet ein als Abt gekleideter Mitarbeiter des Jugendhauses aus der 800-jährigen Geschichte des Gebäudes, es wird ein exemplarisches Gebet gesprochen und gregorianische Chorgesänge ertönen. »Das wirkt«, wie Ilona Exner zu berichten weiß. Nach anfänglichem Zögern würden die Mitarbeiter regelmäßig mit Fragen über das Klosterleben und das Gebäude gelöchert.
Die Klosterführungen »Ora@Labora« können auch Gruppen buchen, die nicht im Jugendhaus übernachten wollen. Informationen unter Telefon 05642/60090.

Artikel vom 28.10.2005