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Bessere Heilungschancen bei chronischen Wunden

OPTI-MuM und Lukas-Krankenhaus kooperieren


Bünde (BZ). Die Zahl der Patienten mit chronischen Wunden, also Wunden, die scheinbar nicht abheilen wollen, nimmt seit Jahren ständig zu und wird weiter wachsen. Ursache sind vielfach Zuckerkrankheit, Durchblutungsstörungen, Venenkrankheiten und lange Bettlägerigkeit. Die Kooperation zwischen Krankenhaus, ambulanter beziehungsweise stationärer Pflege, niedergelassenen Ärzten und den Krankenkassen ist entscheidend für das Gelingen der Behandlung.
Im Raum Bünde können Patienten mit chronischen Wunden seit kurzem effektiver behandelt werden als andernorts. Im Rahmen von OPTI-MuM, dem neuen Gesundheitskonzept des Ärztenetzes Bünde mit der IKK und den BKK und in Zusammenarbeit mit dem Lukas-Krankenhaus wird ein Wundmanagement angeboten.
Das hat zum Ziel, Patienten mit chronischen Wunden effektiver zu behandeln als bisher. In vielen Fällen kann so nicht nur ein beschleunigtes Abheilen bestehender Wunden erreicht, sondern auch das Entstehen neuer chronischer Wunden verhindert werden. Im Mittelpunkt der Behandlung stehen vor allem die individuellen Bedürfnisse der Patienten. Deshalb erhält jeder Patient seinen persönlichen Wundpass.
Für die Versorgung der Betroffenen bedarf es besonderer Erfahrung auf Seiten der Ärzte und des Pflegepersonals. Sie müssen spezielle Wundbehandlungsmethoden und entsprechende Vorbeugemaßnahmen nicht nur kennen, sondern ihre Kenntnisse auch regelmäßig aktualisieren. Um dies zu gewährleisten, führen das Lukas-Krankenhaus und das Ärztenetz regelmäßig gemeinsame Schulungen ihrer Mitarbeiter durch. Außerdem gibt es in den beteiligten Arztpraxen und dem Krankenhaus spezielle Untersuchungsverfahren, um die Ursache für die Entstehung der Wunden zu klären. Zur Steuerung der Behandlung, die koordiniert beim Hausarzt, bei niedergelassenen Fachärzten und in unterschiedlichen Krankenhausabteilungen stattfinden muss, steht allen Beteiligten ein gemeinsam genutztes EDV-Netz zur Verfügung.
In den Praxen und dem Krankenhaus können die Ärzte so jederzeit kontrollieren, wie der jeweilige Behandlungsstand ist. Durch den Vergleich von regelmäßig angefertigten Fotografien der Wunde und durch Überprüfung der bereits erfolgten Behandlungsmaßnahmen, kann auch bei sehr langer Behandlung beurteilt werden, ob eine Therapie zur Besserung führt, oder ob sie durch andere Verfahren zu ersetzen ist. Doppeluntersuchungen und wenig Erfolg versprechende Therapien werden so deutlich reduziert. Das spart viel Geld: Durch chronische Wunden entsteht eine jährliche volkswirtschaftliche Belastung in Höhe von 2,5 bis 3,5 Milliarden.
Weitere Infors: Management OPTI-MuM, Claudia Schrewe, Telefon 05223 / 98 55 162.

Artikel vom 03.11.2005