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Polen bietet gute Perspektiven

Jung Pumpen aus Steinhagen hat verstärkt den Osten Europas im Blick

Von Annemarie Bluhm-Weinhold
Steinhagen (WB). Die Zukunft liegt im Osten. Denn während die Märkte im Inland und in den westlichen Nachbarländern nur bedingt Wachstumspotential bieten, haben die neuen und künftigen EU-Länder umso mehr Bedarf an Entwässerungstechnik. Und so lautet ein Ziel, das sich das traditionsreiche Steinhagener Unternehmen Jung Pumpen für 2006 gesetzt hat: Ausbau der internationalen Vertriebsaktivitäten.

Auch wenn verstärkt im Osten verkauft wird, gefertigt wird in Deutschland. Und zwar am Standort Steinhagen. »Wir sind ein verlässlicher Partner von Handel und Handwerk und setzen auf Qualitätsprodukte. Das ist unsere Philosophie«, erklärt Geschäftsführer Helmut Schweitzer. Hier vor Ort sind die Wege kurz, da habe man die Fertigungsprozesse im Griff, die Qualitätsstandards unter Kontrolle und könne flexibel handeln. So wurde wegen der sehr guten Auftragslage in den vergangenen Wochen sogar samstags gearbeitet, damit Lieferzeiten kurz bleiben: »Standardwaren sind innerhalb von 24 Stunden im Großhandel verfügbar«, sagt der Geschäftsführer. Das bedeute aber auch, dass die Regale im Lager an der Industriestraße stets voll sein müssen. Und da liegt die nächste große Investition des kommenden Jahres: 1,5 Millionen Euro investiert das mittelständische Unternehmen mit 341 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von 53,8 Millionen Euro (2004) in ein neues Warenwirtschaftssystem.
Nicht zuletzt die ausländischen Aktivitäten machen das nötig: Unzählige Warensendungen verlassen täglich Steinhagen etwa nach Österreich und Großbritannien, aber mehr und mehr auch in Richtung Osten. In Polen unterhält Jung Pumpen - neben Österreich und Frankreich - bereits eine Tochtergesellschaft, 2006 kommen weitere in Ungarn und der Slowakei dazu. Auch die Mitarbeiterzahl steigt: Neun in 2004, 14 schon in diesem Jahr, und gerade sind in Polen vier neue Außendienstmitarbeiter eingestellt worden.
»Wir wollen unseren Umsatz dort deutlich steigern«, sagt Schweitzer. Die zersiedelten Strukturen im Osten Europas bieten dazu Potential. Hilfreich hinzu kommt gerade in Polen die EU-Umweltauflagen: Bis 2015 müssen alle Gemeinden mit mehr als 2000 Einwohnern ans Kanalnetz angeschlossen sein -Êein Betätigungsfeld für Jungs Pumpen.
Das Unternehmen ist in der Haus- und Abwassertechnik sowie Druckentwässerung Marktführer in Deutschland. Erfolg, sagt Helmut Schweitzer, habe man auf Dauer nur durch Qualität. Und das betrifft nicht nur die Produkte, sondern auch das Know-How. Und so ist das »Forum«, das eigene Schulungszentrum, ein Pluspunkt in Sachen Qualitätssicherung: Denn hier schult die Firma Installateure und Mitarbeiter und veranstaltet Seminare und Vorführungen für Kunden.

Artikel vom 03.11.2005