27.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kein Impfstoff für
Klinik-Mitarbeiter

Auch Hersteller können nicht liefern

Altkreis Halle (pes). Nicht nur in den Arztpraxen stehen viele Menschen auf der Warteliste, auch für Krankenhäuser wird der Impfstoff gegen eine mögliche Grippewelle knapp. Mitarbeiter in den Kliniken können sich zurzeit nicht impfen lassen.

Volker Schulz, Geschäftsführer des Klinikums Ravensberg, beklagte gestern im Gespräch mit dem WB, dass es zurzeit noch nicht einmal ausreichend Impfstoff gebe, damit sich Ärzte und Pflegepersonal vor dem Virus schützen könnten. Die gehören im Falle einer Epidemie ebenso zur Risikogruppe wie alte Menschen und Kranke. Mehr als 70 Mitarbeiter allein in Halle hatten sich nach einer internen Bekanntmachung für die Impfung angemeldet.
Ob die alle bedient werden können, ist nach Auskunft von Bruno Korte, Apotheker des Städtischen Klinikums Gütersloh, mehr als fraglich. Korte beliefert auch die Krankenhäuser im Altkreis Halle mit Medikamenten und hat in den vergangenen Tagen bereits alle möglichen Quellen abgeklopft, wo das schützende Serum normalerweise zu bekommen ist. Aber weder der Großhandel noch die Hersteller können zurzeit liefern - auch, weil das Land für den Notfall eigene Vorräte angelegt hat.
Bruno Korte ist allerdings optimistisch, das er in spätestens zwei Wochen wieder Nachschub bekommt. Fraglich aber ist, ob es für alle reichen wird. Denn die Diskussion um die drohende Vogelgrippe und ihre mögliche Gefahr für Menschen hat zu einer ungeahnten Nachfrage nach Impfungen geführt. Was Bruno Korte durchaus positiv sieht, denn auch bei den Risikogruppen sei in den vergangenen Jahren die Bereitschaft zur Grippeschutz-Impfung nur gering gewesen.

Artikel vom 27.10.2005