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Cecile bald ohne ihre Krücken

Junge Kongolesin nach Operation von Löhner Ehepaar gesund gepflegt

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Löhne-Mennighüffen (LZ). Cecile Mukobo kann wieder lachen. Die 15-jährige Kongolesin erholt sich derzeit von ihrer Oberschenkel-Operation. Untergebracht ist das Mädchen bei Siegbert und Jeanne D'Arc Engelkensmeier in Mennighüffen. Dass Cecile bald wieder schmerzfrei gehen kann, hat das »Hammer Forum«, eine Hilfsorganisation, die sich für Kinder aus Kriegs- und Krisengebieten einsetzt, möglich gemacht.

»Ich bin glücklich, dass mir in Deutschland geholfen wurde«, sagt eine schüchterne Cecile Mukobo dankbar. Mit Schrecken erinnert sie sich an ihren langen Leidensweg. Durch einen Sturz aus der dritten Etage ihres Elternhauses brach sich die Afrikanerin beide Oberschenkel. »Leider konnten mir die kongolesischen Ärzte nicht helfen«, bedauert Cecile. Mehr als sechs Monate verbrachte sie im Krankenhaus in Kinshasa und musste mehrere Operationen über sich ergehen lassen. Diese gaben ihr keine Kraft in ihre Beine zurück. »Ich hatte schon Angst, nie mehr gehen zu können«, erzählt das Mädchen, das erst durch den Besuch von Dr. Emmanouilidis neue Hoffnung schöpfte. Denn der Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Bünder Lukas-Krankenhauses nahm sich dem Schicksal von Cecile an und organisierte für sie einen Operationstermin. »Das war für mich wie ein Geschenk Gottes«, sagt die junge Afrikanerin, die am 18. August in einem Hammer Krankenhaus von Spezialisten operiert wurde. Zunächst kam das rechte Bein unter das Messer. »Wenn ich das wieder richtig belasten kann, kommt das andere an die Reihe«, erklärt Cecile, die am kommenden Donnerstag von Brüssel aus in ihre Heimat zurückfliegt.
Derzeit erholt sich der Patient in Mennighüffen. »Wir engagieren uns schon viele Jahre im ÝHammer ForumÜ. Ist doch selbstverständlich, dass wir sie aufnehmen und pflegen«, sagt Jeanne D'Arc Engelkensmeier, die selbst aus Ruanda stammt und sich mit Cecile in der afrikanischen Sprache Lingala unterhalten kann. »Das ist schön, sich nach so langer Zeit wieder in seiner Muttersprache zu verständigen«, freut sich die Kongolesin über diesen glücklichen Zufall. Denn im Krankenhaus habe es große Verständigungsprobleme gegeben. Doch das nimmt Cecile Mukobo liebend gerne in Kauf. Denn die Tatsache, dass sie, momentan noch mit Krücken, wieder laufen kann, hätte sie noch vor einem halben Jahr nie für möglich gehalten. Wenn Cecile nach Hause kommt, möchte sie auf jeden Fall ihre Ausbildung als Krankenschwester fortführen, um kranken Kindern zu helfen.

Artikel vom 26.10.2005