27.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Schuss und Kuss
mit Augenzwinkern

Banderas und Zeta-Jones auf Abenteuerjagd

Zorro reitet wieder! Sieben Jahre sind vergangen, seit Antonio Banderas und Catherine Zeta-Jones das Kinopublikum in »Die Maske des Zorro« begeisterten.

In der Fortsetzung »Die Legende des Zorro« steigt der Held mit der Maske erneut für Frieden und Gerechtigkeit aufs Pferd. Herausgekommen ist ein schwelgerischer Abenteuerfilm mit reichlich ironischem Augenzwinkern. Dabei wird vor allem weiblichen Zuschauern gefallen, dass dieses Mal auch Zeta-Jones als Zorro-Gattin Elena so richtig zuschlagen darf und nicht nur das schützenswerte Frauchen mit dem atemberaubenden Dekolleté ist.
In warmen, südlichen Farben erzählt der Film von jenen Tagen im Jahr 1850, als Kalifornien endlich 31. Staat der USA werden will. Die Ruhe wird schon bald von zwei neuen Bösewichten gestört: einem aristokratischen Winzer (Rufus Sewell), der heimlich Sprengstoff herstellt, und einem korrupten, völlig verlotterten Bandenchef (Nick Chinlund).
»Meine Familie ist mein Leben«, meint Zorro, der seiner Elena versprochen hat, seine geheimnisvolle Identität aufzugeben und fortan als braver Ehemann und Vater zu leben. Doch dieses Versprechen ist schwer zu halten, das sieht auch Elena schließlich ein - obwohl sie wegen des Treuebruchs von Zorro eigentlich schon die Scheidung eingereicht und sich einen neuen Lover gesucht hatte.
Also legt Zorro Maske und Sporen an, sein eigenwilliger Rappe schnaubt einmal heißblütig, und schon geht die Jagd auf die Bösen los. Auch der Sohn von Zorro und Elena, der inzwischen 10-jährige Joaquin (Adrian Alonso), mischt schon bei den Verfolgungsjagden, Schießereien und Schlägereien mit - und sei es nur mit seiner raffiniert eingesetzten Schleuder. Dabei weiß der Kleine gar nicht, dass Zorro sein Vater ist und wundert sich nur, dass der Papa so oft weg ist.
Es gibt viel zu lachen in diesem temperamentvollen, erneut von Martin Campbell inszenierten Actionfilm - zum Beispiel wenn Zorros Pferd dem Helden nicht gehorcht, der böse Banden-Anführer in klassischer Manier in einen Riesenkaktus fällt oder die tapfere Elena ihre Kämpfe grundsätzlich in ausladender Abendgarderobe absolviert. Seinen Gegnern ritzt Zorro, der erste amerikanische Superheld, mit der Spitze seines Degens ein »Z« ins Hemd oder wahlweise die Unterhose.
Beide Hauptdarsteller lassen ausgiebig ihren Sex-Appeal spielen: Banderas ist als muskulöser Zorro unter anderem in der Badewanne zu bewundern, Zeta-Jones scheint in den Jahren zwischen dem ersten und dem zweiten Zorro-Film um keinen Tag gealtert zu sein. Vor schwierigen Einsätzen bittet der Held gerne mal Gott um Beistand. Gemeinsam auf Tour verabschieden sie sich mit »Sei vorsichtig!« und Kuss.
Der etwas gewalttätige Showdown findet in einem durch die Steppe rasenden, mit Sprengstoff gefüllten Zug statt. Dort hinein schafft es schließlich auch Zorros Pferd, das überhaupt im ganzen Film eine überaus komische wie beeindruckende Rolle spielt. Cineplex/Kinoplex.de

Artikel vom 27.10.2005