28.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Sexuellen Missbrauch verhindern

Projektag in der Klasse 8c der Hauptschule Warburg zu brisantem Thema

Warburg (WB). Die Schüler der Klasse 8c der Hauptschule Warburg haben einen Projekttag zum Thema »Prävention von sexualisierter Gewalt« erlebt.

Schon in der Klasse 5 beschäftigten sich die Jungen und Mädchen mit dieser Thematik und seitdem waren immer noch Fragen offen geblieben und neue dazu gekommen. Auf Anfrage der Klassenlehrer Hiltrud Schellöh und Wolfgang Kappe, doch einmal einen Projekttag zu diesem Thema zu gestalten, zeigte sich die Schulsozialarbeiterin Yvonne Pick sehr interessiert und versuchte, einen Kooperationspartner zu finden. Mit Anne von Oiste-Neumann vom Kriminalkommissariat Vorbeugung und Christa Brünning vom Beratungszentrum Brakel fand sie kompetente Kooperationspartnerinnen, die diesen Tag sehr interessant gestalteten.
In der Klasse 8c ging es dabei um das Thema »Sexueller Missbrauch«. Vor allem die 17 Schülerinnen der Klasse waren sehr an dieser Thematik interessiert. Dieser Projekttag entsprach auch den Wünschen der Eltern. In den ersten beiden Schulstunden definierte Anne von Oiste-Neumann den Begriff »Sexueller Missbrauch« nach dem Strafgesetzbuch, erklärte den Jungen und Mädchen die rechtliche Seite der Thematik, sprach über die Strafbarkeit und die Einleitung von gerichtlichen Verfahren. An Beispielen machte sie allen klar, welche Folgen eine Falschanzeige haben kann.
Bei all diesen Ausführungen ging Oiste-Neumann auf spontane Fragen der Schülerinnen und Schüler ein. Aber auch im Vorfeld des Projekttages hatten alle Gelegenheit, anonyme Fragen zu formulieren und in einem »Kummerkasten« abzulegen. Sie wurden vor Ort besprochen. Im zweiten Teil des Projekttages wurde das Thema dann, getrennt nach Jungen und Mädchen, weiterbehandelt.
Die Mädchen erörterten mit Christa Brünning und Yvonne Pick dann die sechs Grundgefühle und machten sich anhand von Fragebögen klar, wann sie angenehme und unangenehme Gefühle entwickeln. Anschließend definierten die Mädchen noch einmal den Begriff »Sexueller Missbrauch«. Anhand eines Tagebuchausschnittes eines 15-jährigen Mädchens, das missbraucht wurde, fand man einen Einstieg in das sensible Thema.
Anhand eines Fallbeispieles überlegten die Schülerinnen, wie sie sich einem Mädchen, das missbraucht wurde, gegenüber verhalten sollten, ihr beistehen oder ihr helfen könnten.
Mit Informationen über das Beratungszentrum und einer auswertenden Abschlussrunde endete für die Mädchen der Projekttag. Die Jungen begaben sich nach der dritten Stunde in die Petrus-Damian-Schule. Dort wurden sie vom Konrektor der Schule, Hartmut Peter, empfangen. Zuerst informierte er über seine Schule. Dann stand der Umgang mit Konfliktsituationen im Vordergrund. Anschließend lernten die Schüler den Anti-Stressraum der Schule kennen und durften sich hier auch betätigen, indem sie durch praktische Übungen lernten, ihre Aggressionen zu kontrollieren.

Artikel vom 28.10.2005