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Serbien: Aufbauhilfe und
auch Aufklärung ist nötig

Gerhard Petri hilft bei Ambulanzstation in Mionica

Werther/Steinhagen (el). Katastrophale Zustände erwarteten Gerhard Petri, als er in Serbien ankam. Er begleitete vom 26. September bis zum 5. Oktober einen Hilfstransport von Steinhagen nach Mionica, wo eine Ambulanzstation aufgebaut werden soll. Neben der Hilfe vor Ort kümmerte sich der Wertheraner auch um bessere politische Unterstützung.

Die Kacheln fielen von der Wand, im Fußboden steckte der Pilz. Als Gerhard Petri im Gebäude ankam, dass in Mionica eine Ambulanzstation für die Region werden soll, wurde schnell klar, dass er nicht einfach die Hilfsgüter abladen und installieren konnte. Zunächst veranlasste er Tischler, Elektriker und Maurer, das Gebäude in Stand zu setzen. »Was nutzt ein modernes Krankenbett, wenn kein Strom da ist, um es zu betreiben«, erklärte Gerhard Petri, der bereits den nächsten Hilfstransport im Blick hat.
Doch nicht nur Hilfe in Form von Material ist gefragt. Beim Besuch der vorwiegend unterstützten Gruppe von 25 Patienten mit Multipler Sklerose wurde schnell deutlich: Das Verständnis für die Krankheit fehlt. So erlebte eine Patientin zwar durch ein neues Krankenbett und einen Rollstuhl einen wichtigen positiven Schub der Hoffnung, doch die Kenntnisse sollen demnächst allgemein verbessert werden. Gerhard Petri plant daher eine Zusammenarbeit mit Physiotherapeuten, die mit Maßnahmen und Vorträgen für Besserung sorgen. Freiwillige sind genauso gesucht, wie weitere Spender.
Denn die Grundversorgung ist mit dem Transport, der am 24. September von Steinhagen aus startete, zwar gesichert. Doch die Versorgung mit den »Verbrauchsgütern«, also dem, was täglich gebraucht wird, wie Pampers und Sekretabsauger, steht noch immer auf der Kippe. Allerdings sollen Transporte bald einfacher werden: In Gesprächen mit der serbischen Regierung erzielte Gerhard Petri entscheidende Erfolge, die die Zollabfertigung für die humanitäre Hilfe hoffentlich erleichtern werden.
»Außerdem wurde uns angeboten in Laserevac, zwischen Valjevo und Belgrad, ein Zwischenlager zu errichten«, berichtete Petri. »Das werden wir nun prüfen. Denn es soll weiterhin sicher gestellt werden, dass die Hilfe auch gezielt dort ankommt, wo sie gebraucht wird. Bilder, wie wir sie jetzt aus der Erdbebenregion in Pakistan erlebt haben, müssen wir vermeiden.« Bislang ist das vor allem durch den Einsatz vor Ort immer gelungen, und Spender (Kreissparkasse Halle, Konto-Nr. 1206, BLZ 48051580, Stichwort Hilfstransport/Serbien) sollen auch weiterhin darauf zählen können.

Artikel vom 26.10.2005