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Derbyhitze und Damelei

Handball: Kein Stress nach dem Derby - Oberligisten bummelten

Bad Oeynhausen/Löhne (Bob). Während sich die beiden Handball-Landesligisten VfL Mennighüffen II und HSG Löhne-Obernbeck ein heißes Derby lieferten, gingen die Oberligisten VfL und HCE bei ihren Pflichtaufgaben am vergangenen Wochenende um einiges lockerer ans Werk.

Das Ergebnis und die beiden Pluspunkte waren das Beste an den Auftritten der Oberligisten, aber sowohl VfL als auch HCE holten sich nicht den ungeteilten Beifall ihrer Trainer ab. HCE-Coach Joachim Sproß: »Wir haben 50 Minuten lang nicht gut gespielt, weder in der Abwehr noch im Angriff. In der Schlussphase aber hat die Mannschaft gezeigt, dass sie in der Lage ist, den Hebel zur rechten Zeit noch umzulegen.« Ein bisschen Verständnis hatte Sproß auch dafür, dass der frühe Sonntagmorgentermin etwas an Spielfreude und Konzentration nagte. »Am nächsten Wochenende werden wir mit einer derartigen Leistung gegen Riemke nicht zurecht kommen. Das ist schon eine ganz andere Abteilung. Das wird ein schweres Spiel, da muss wieder mehr kommen.« An eine andere Situation muss sich der HCE-Coach erst noch gewöhnen: er hat zur Zeit keine Verletzten. »Elf gesunde Spieler, ich tue mich fast schon schwer, damit umzugehen.«
Zufrieden war auch Mennighüffens Coach Helmut Bußmeyer trotz des klaren Erfolges gegen Linscheid nicht. VfL-Akteur André Torge hatte durchaus Verständnis für das Granteln seines Coaches: »Wir haben 15 Minuten richtig Gas gegeben, haben aber spätestens dann gemerkt, dass uns an diesem Abend nichts anbrennen kann. Da haben wir zu viel rumgedamelt und auch für die Zuschauer war es dann sicher kein gutes Spiel mehr. Eine gute Vorbereitung auf das schwere Spiel gegen Ferndorf war das sicher nicht. Wichtig aber war, dass wir zum zweiten Mal ohne Guido Klöpper zwei Punkte eingefahren haben. Jetzt geht es wieder richtig zur Sache.«
Am Samstag beim Derby saß Torge auf der anderen Seite der Arena, nämlich auf der Bank als Coach der VfL-Zweiten. »Die Fehler für die Niederlage müssen wir bei uns selbst suchen. Wir haben in der Phase, als wir mit zwei Toren geführt haben, zu viel verworfen und unsere spielerische Linie verloren. In diesen Minuten war die HSG zu clever, um daraus kein Kapital schlagen zu können. Darum geht der Sieg am Ende in Ordnung. Im übrigen aber bin ich mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Hätten wir diese Einstellung bei den vorangegangenen Niederlagen an den Tag gelegt, ständen wir jetzt auf jeden Fall besser dar.« Am kommenden Wochenende gegen Ladbergen sollen die verlorenen Punkte wiedergeholt werden. Sein Gegenüber Rainer Krumfort hatte am Samstag wenig zu bemängeln. »»Es war ein Sieg der kompletten Mannschaft. Wir sind in den entscheidenden Phasen ruhig geblieben und haben am Ende unsere Stärken aufgebaut. Diese beiden Punkte helfen uns erheblich weiter.« Bleibt noch zu bemerken, dass nach dem Derby keine neuen Emotionen losgetreten wurden.

Artikel vom 25.10.2005