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Das Lachen hält den Atem an


Im Universum steigen am Samstag, 12. November, wieder »Rauchzeichen« auf, wenn von 20 Uhr an zwei Kabarettisten um die Gunst des Publikums wetteifern.
»Schuld sind immer die andern«, heißt das Programm von Hubert Burghard. Wenn der Bauer nicht schwimmen kann, liegt es an der Badehose, und solange wir noch gesunde Finger haben, um auf den Sündenbock zu zeigen, müssen wir uns nicht an die eigene Nase fassen. Lustvolles Klagen über die eigene Lage macht schließlich nur Spaß, wenn wir einen anderen als Schuldigen ausmachen können. In seinem dritten Soloprogramm nimmt Burghardt alle Schuld auf sich und verheddert sich in den Fallstricken des sozialen Netzes.
Der Klavierkabarettist Armin Fischer forscht wieder in den flüssigsten Werken großer Komponisten nach deren wahren Inspirationsquellen. Dabei hat er als getarnter Barpianist auf einem Kreuzfahrtschiff ein besonders wachsames Bullauge auf die Musik. Vom Bach zur Moldau, und wenn die Donau blau sein soll, warum nicht auch die Forelle von Schubert? Er entlockt den Tasten eine grandiose Mixtur aus Klassik, Ragtime und Pop und verbindet sprühenden Witz und musikalische Souveränität zu einer hochspaßigen Melange. Doch wenn er aus spontan vom Publikum gewünschten Musiktiteln sein »Finale Furioso« komponiert, hält das Lachen den Atem an.

Artikel vom 27.10.2005