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Auf Auswanderer-Spuren

Eine etwas ungewöhnliche Reise nach Bremerhaven


Von Rolf Westheider
Versmold (WB). »Hurra, wir segeln nach Amerika!«, hieß es kürzlich für eine Reisegruppe mit Teilnehmern aus Versmold, Borgholzhausen, Bad Laer und Glandorf. Immerhin schaffte sie es bis Bremerhaven.
Und das war schon spannend genug. Die Idee: sich auf die Spuren der Auswanderer zu begeben, die im 19. Jahrhundert zu Tausenden auch aus dem Ravensberger Land nach Nordamerika auswanderten. Bereits im Bus wurde mit dem Verlesen von Auswandererbriefen durch Dr. Rolf Westheider, den ehemaligen Stadtarchivar von Borgholzhausen und Versmold, auf das Thema eingestimmt. In Vegesack bestiegen die Reisenden einen nachgebauten Weserkahn, so wie vor 150 Jahren die Auswanderer. Unter Segeln ging es nach Bremerhaven.
Unterwegs berichtete Dr. Wolfgang Grams, Historiker und Auswanderungsexperte aus Oldenburg, über die früheren Reisebedingungen und über einzelne Schicksale von Menschen, die sich gezwungen sahen, ihre Heimat zu verlassen. Im neuen Deutschen Auswandererhaus, dem eigentlichen Reiseziel, wurden diese Informationen ergänzt durch sehr anschauliche Darstellungen des Abschieds, der Überfahrt und Ankunft in der Neuen Welt. Nach einer Hafenbesichtigung durfte ein Besuch einer Hafenkneipe nicht fehlen: in der »Letzten Kneipe vor New York« fand die vom Reisebüro Sieckendiek in Versmold-Peckeloh organisierte Tour ihren vergnüglichen Abschluss.
Die ungewöhnliche Auswanderung für einen Tag wurde von einem Team des NDR-Fernsehens begleitet. Ein kleiner Reisebericht erscheint auf »N 3« am Sonntag, 13. November, um 18.30 Uhr. Die Geschichts-Tour wird wegen des großen Erfolgs im Frühjahr 2006 erneut angeboten.

Artikel vom 29.10.2005