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»Grenzenloser« Wanderspaß

Mastholter unterwegs auf dem Thüringenweg


Rietberg-Mastholte (WB). Nachdem die Wandergruppe »Grenzenlos« des Heimatvereins Mastholte, im Frühjahr von der Wasserkuppe in den Thüringer Wald gewandert ist und im Sommer im Rahmen des Deutschen Wandertages einige Wanderungen im Thüringer Schiefergebirge unternommen hat, hat sie als Herbsttour ihre Wanderungen in der »grünen Mitte« Deutschlands fortgesetzt.
Der Thüringenweg ist ein überregionaler Wanderweg von Altenburg bis Creuzburg mit einer Länge von insgesamt 440 Kilometer und bietet dem Wanderer einen Querschnitt der Thüringer Kultur und Natur. Davon hatte sich die Wandergruppe einen Teilabschnitt in umgekehrter Richtung vorgenommen. Sie startete in der Stadt Creuzburg, in der die Firma Pollmeier aus Neuenkirchen gleich nach der Wende ihr Thüringer Werk errichtet hat. Auf der historischen Werrabrücke, die die Werra schon fast 800 Jahre überspannt, ging es los, und bis Hörschel hat ein ortskundiger Wanderfreund die Gruppe begleitet. Der erste Wandertag endete in Clausberg, wo der Thüringenweg auf den bekannten und besungenen Rennsteig trifft. Hier war dann auch der Start am nächsten Tag. Weiter ging es in Richtung Eisenach, vorbei an der Wartburg und dem Burschenschaftsdenkmal nach Ruhla. Leider verringerte das schlechte Wetter an diesem Tag , das sonst so beeindruckende Panorama. In der ehemals weltbekannten Uhren- und Industriestadt mit Metallverarbeitung, Elektrotechnik und Fahrzeugelektrik stehen, wie so oft in den »Neuen Ländern«, viele Werksgebäude leer.
Die dritte Etappe begann bei der berühmten Winkelkirche in Ruhla und führte über den Friedhof zur »Schönen Aussicht« und zur schmucken Wanderhütte »Königshäuschen«. Weiter ging es über Winterstein, Tabarz zur Marienglashöhle. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts wurden hier Gipskristalle abgebaut, hauptsächlich um Altäre, Kronleuchter und Gemälde in Kirchen und Klöstern zu verzieren. Deswegen nannte man das Material Marienglas. Ziel war das Berghotel Friedrichroda, das auch Unterkunft für die vier Wandertage war. Die vierte und letzte Etappe führte vom Berghotel, über Ernstroda, Engelsbach, Altenberg, Catterfeld und Georgenthal zur »Wechmarer Hütte«. Dieses Ausflugslokal, etwas abgelegen im Wechmarer Holz, ist auch Ziel der Gäste des staatlich anerkannten Erholungsortes Georgenthal. Für das kommende Jahr steht das Ziel noch nicht genau fest; wahrscheinlich wird in der Eifel gewandert.

Artikel vom 22.10.2005