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Kantorei gestaltet
erstes Abendlob

Eine alte Chortradition neu entdeckt

Löhne (LZ). In der St.-Laurentius-Kirche Obernbeck tritt die Löhner Kantorei am kommenden Sonntag, 30. Oktober, mit einem besonderen Chorkonzert auf. Es beginnt um 17 Uhr. Die vor allem in England weit verbreitete liturgische Form des Abendlobs soll damit auch in Löhne eingeführt werden.

Die Kantorei singt das erste Löhner Abendlob unter dem Motto: »Gemeinsam Singen - Gemeinsam Hören« mit Werken von Thomas Tallis, Zsolt Gárdonyi, Johann Sebastian Bach und anderen. Sonja Lehmann (Soloinstrumente) und Meike Davids (Orgel) bereichern das Programm durch barocke Kammermusik.
Lesungen von Pfarrer Manfred Pollmeier runden dieses Konzert ab. Die Leitung hat Benjamin Dippel.
Das Abendlob ist das herausragende Charakteristikum der Kirchenmusik in England. Jeden Abend versammeln sich dort Chor und Gemeinde im Chorgestühl und feiern das Abendlob, das alle Elemente der uns bekannten Vesper enthält.
Neben den Psalmen, die vierstimmig gesungen werden, enthält das Abendlob immer das Magnificat, den Lobgesang der Maria. Genau wie ein Gottesdienst oder eine Messe hat das Abendlob, das fast ausschließlich gesungen wird, eine feste Ordnung.
Im Laufe der Jahrhunderte ist sehr viel Musik für diese Chortradition geschrieben worden. Gerahmt wird der Gesang durch die Orgel und andere Instrumente. Das Spektrum reicht von alter bis neuzeitlicher Musik.
Viele großen Komponisten, wie Henry Purcell, Thomas Tallis und zahlreiche mehr, haben Werke für diese liturgische Form komponiert. In England wird das Abendlob noch heute täglich gesungen und auch in Deutschland verbreitet sich dieses besondere Form des Chorkonzerts immer mehr.
Neben konzertanten Teilen der Löhner Kantorei sind interessierte Zuhörer eingeladen in die einzelnen liturgischen Stücke in deutscher Sprache miteinzustimmen. Erweitert wird die Form des Löhner Abendlobs durch Gesänge aus Taizé. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 24.10.2005