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Lustlose Leistung mit Punkten belohnt

Frauen-Regionalliga: Nettelstedt 22:21 in Strombach

Von Volker Krusche
Strombach/Nettelstedt (WB). Begeistert war »Jerry« Meyer nicht. Und das, obwohl seine Mannschaft soeben das fünfte Punktepaar der Saison eingefahren hatte. Die Leistung hatte beim 22:21 beim TV Strombach aber stark zu wünschen übrig gelassen.

»Das war noch schlechter als vergangene Woche gegen Neuss. Nur, dass wir diesmal gewonnen haben«, bilanzierte der Coach der Regionalliga-Handballerinnen des TuS Nettelstedt. Thorsten Meyer hatte schon vor der Abfahrt ins Oberbergische davor gewarnt, den Gastgeber auf gar keinen Fall auf die leichte Schulter zu nehmen und die Partie nach dem vorangegangenen Gipfel als Selbstläufer anzusehen. Seine Angst war nicht unberechtigt, denn das, was seine Damen gestern nachmittag auf die Platte brachten, war unbestritten die bislang schwächste Saisonleistung. »Es war ein schlechtes Regionalligaspiel, keine Frage. Ich weiß auch nicht, warum wir uns das Leben so schwer gemacht haben«, so Meyer weiter.
Dabei fing es für seine Damen gut und viel versprechend an. Sie legten schnell ein 6:3 und 7:4 vor, standen insbesondere in der Defensive äußerst sicher gegen die überforderten Strombacherinnen. Doch Abwehrarbeit allein reicht nicht. Da muss auch im Angriff was passieren. Allerdings offenbarten die Gäste gegen die etwas unorthodox deckenden Gastgeberinnen deutliche Schwächen im Spielaufbau. »Da war keine klare Spielweise zu erkennen. Das lag aber eindeutig an unserem Unvermögen.« Meyer wurde jedenfalls den Eindruck nicht los, als wenn der letzte Biss fehlte. »Das wirkte alles ziemlich lustlos.«
Das war wohl auch der Grund, warum »Jerry« Meyer kräftig durchwechselte. Allerdings ohne die erhoffte Besserung. Acht Tore in Halbzeit eins waren einfach viel zu wenig.
So gestattete man dem Kellerkind sogar den 7:8-Pausenanschluss und eine 10:8-Führung direkt nach dem Seitenwechsel. Bis zum 13:11 hielt dieser Zwei-Tore-Vorsprung der Gastgeberinnen, ehe sich die Nettelstedterinnen endlich mal zusammenrissen, etwas konzentrierter zu Werke gingen und den Spieß zum 13:15 umdrehten. Doch selbst eine 17:20-Führung (55.) brachte keine Ruhe. Strombach kämpfte und kam zum 21:21. Nur gut, dass Monique Benstein diesmal hellwach war. Sie erzielte nicht nur zwei Tore und holte noch zwei Siebenmeter raus - sie war es auch, die 40 Sekunden vor Schluss den Siegtreffer erzielte. Nettelstedt zog dadurch noch den Kopf aus der Schlinge.
TuS Nettelstedt: Süß, Zillmer; Schewtschenko (3/1), Schmidt (2), Kottkamp (2), Altvater (1), Antal (1), Gehbardt, Balsmeyer (1), Benstein (2), Böhmer (2), Köhler-Korandova (8/4).

Artikel vom 24.10.2005