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Türk Gücü
darf wieder
mitspielen

Kennt Salhi Korkmaz den Täter?

Von Wolfgang Sprentzel
Altkreis Lübbecke (WB). Die gute Nachricht für den Verein Türk Gücü Espelkamp als Erstes: Die einstweilige Verfügung gegen die erste Fußball-mannschaft, die in der Kreisliga B kickt, endet am heutigen Montag. Ab Dienstag, 25. Oktober, darf die Stammelf wieder am Meisterschaftsspielbetrieb teilnehmen.

Das jedenfalls ist die Konsequenz aus dem dreiteiligen Urteil, das am Freitagabend nach erneut höchst interessant verlaufener Sitzung die Kreisspruchkammer des FuL-Kreises Lübbecke in der Besetzung Werner Niemeyer als Vorsitzender und den Beisitzern Dieter Fortmann, Stefan Janocha und Hans Eickmeyer fällte.
In dem Urteil heißt es zu eins, dass der Verein Türk Gücü Espelkamp wegen unsportlichen Verhaltens eine Geldstrafe in Höhe von 300 Euro bekommt; dass zweitens die restlichen Begegnungen (Heim- oder Auswärtsspiel) auf Kosten des Vereins unter Verandsaufsicht gestellt werden; dass drittens der Verein Türk Gücü die Kosten des Verfahrens zu tragen hat.
Beendet ist dadurch die Geschichte um die Vorkommnisse nach dem Spiel zwischen dem BSC Blasheim und Türk Gücü Espelkamp freilich noch nicht.
Denn auch in der neuerlichen Verhandlung am Freitagabend in der Wiehen-Therme konnte der Unbekannte, der an jenem Abend den Schiedsrichter Bernd Sasse-Westermann von hinten angesprungen und erheblich verletzt hatte, nicht ermittelt werden.
Allerdings hatten sich überraschend neue Erkenntnisse ergeben. Übereinstimmend erklärten etliche Zeugen, dass sie nach der ersten KSK-Sitzung Anfang Oktober anschließend in der Wiehen-Therme noch einige Minuten an der Theke gestanden hatten, um zu diskutieren.
Zu ihnen hatte sich seinerzeit auch Salhi Korkmaz, Spieler des Türk Gücü Espelkamp, gesellt, und auf die Suggestiv-Frage: »Du weißt doch, wer der Täter ist. Nenn ihn doch beim Namen!« geantwortet: »Ja, ich weiß, wer es gewesen ist. Aber ich habe den Vorfall nicht gesehen, deshalb sage ich auch nicht, wer es war.«
Diese Zeugenaussage bestätigte Korkmaz auch in seiner Vernehmung, stellte dann aber auch gleichzeitig fest, dass er diese Aussage nur unter Druck getätigt habe: »Ich war es ganz einfach leid, immerzu befragt zu werden. Ich wollte nur meine Ruhe haben.«
Was ihm freilich der Vorsitzende nicht so ganz abnehmen wollte und ihm unmissverständlich klar machte, dass andere Stellen sehr wohl dazu in der Lage seien, ihn zu einer definitiven Auskunft zu zwingen.
Wie auch immer. Letztlich schloss sich die Kammer der Anregung des Rechtsvertreters von Bernd Sasse-Westermann, Christian Wenzel, an und verfügte, dass das Verfahren gegen Unbekannt bis zum 20. Oktober 2007 ausgesetzt werde.
Keine Entscheidung fiel übrigens über die Spielwertung der bisher ausgefallenen Begegnungen. Darüber müsse, so KSK-Vorsitzender Werner Niemeyer, noch befunden werden.

Artikel vom 24.10.2005