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Den Patienten in den
Mittelpunkt gestellt

Oswalt Kolle »Stargast« beim Gesundheitstag im HNF

Von Bernhard Liedmann
(Text und Fotos)
Paderborn (WV). Die Prävention stand im Mittelpunkt des Gesundheitstages im Heinz Nixdorf MuseumsForum am Samstag. Zahlreiche Fachvorträge von Diabetes über Herzinfarkt bis zum Schnarchen und Rheuma sowie etwa 20 Informationsstände informierten die Besucher über aktuelle medizinische Erkenntnisse und gaben Betroffenen Hilfestellungen. Hauptorganisator war die Apotheke Schöne Aussicht, die ihr 25-jähriges Bestehen feiert und beim Gesundheitstag ein breites und ansprechendes Angebot Interessierten und Betroffenen unterbreiten konnte.

In seinem Grußwort lobte Paderborns Bürgermeister Heinz Paus das Engagement der Familie Kesselmeier. Viele leitende Ärzte aus den Kliniken habe Manfred Kesselmeier für breit gefächerte Vorträge gewinnen können. Die Apotheke Schöne Aussicht sei nach 25 Jahren ein erfolgreiches mittelständisches Unternehmen geworden.
In der Eröffnung skizzierte Apotheker Manfred Kesselmeier vor zahlreichen Ehrengästen kurz die Geschichte der Apotheke, deren Namensgeber das Ausflugslokal »Schöne Aussicht« gewesen sei. Mit drei Mitarbeitern habe er seinerzeit angefangen. 1983 erfolgte die Eröffnung der Apotheke am Lichtenturmweg und hinzu gekommen sei schließlich noch die »Drei-Hasen-Apotheke«. Insgesamt beschäftige das Haus derzeit 34 Mitarbeiter und sei eine moderen Apotheke mit modernster Technologie.
Dr. Ulrich Bittihn, Vorstandsvorsitzender der Volksbank Paderborn-Höxter, bezeichnete Kesselmeier als »Motor« einer bemerkenswerten Entwicklung und die Apotheke selbst als Beispiel für Konituität und anhaltenden Erfolg. Kesselmeier habe eines der ersten ärztlichen und medizinischen Zentren in Paderborn geschaffen. Das Geheimis des Erfolges sei gewesen, dass er den Patienten in den Mittelpunkt gestellt habe.
Den Festvortrag hielt der Präsident der Weltvereinigung des Breitensports »TAFISA«, Prof. Dr. Jürgen Palm: Aktiv leben könne in der derzeit von Angst und Pessimissmus geprägten Gesellschaft der Bundesrepublik ein Ausweg für viele Probleme darstellen. 60 Prozent der Krankheiten und damit auch Kosten im Gesundheitswesen seien durch den Lebensstil verursacht. Gesundes und sportliches Leben könne umgerechnet allein etwa 70 Milliarden Euro an den Gesundheitskosten über insgesamt 224 Milliarden Euro einsparen.
Auch der »Seniorisierung« der Gesellschaft mit den entsprechenden Kosten sollte durch »aktives Leben« beispielsweise in Form des Ehrenamtes entgegengewirkt werden. Sinnvolle Tätgkeiten im Ruhestand und das damit verbundene »mitten im Leben bleiben« könne allein eine Wertschöpfung von 20 Milliarden Euro bringen. Voraussetzung sei aber auch, dass freiwillige Tätigkeit auch sozial annerkannt wird.
Highlight des Vortragsprogramms war natürlich der Besuch von Sexualforscher Oswalt Kolle, der mit Fachärzten das Thema »Erektionsstörung« auf der »Blauen Couch« diskutierte.
Fazit auch der Fachärzte war, dass dieses Problem zu selten in der Arzt-Praxis angesprochen wird und oftmals klare Hinweise auf andere, spätere Erkrankungen wie Herzinfarkt oder hohen Blutdruck geben kann.

Artikel vom 24.10.2005