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»Rotingdorfer« schmeckt den Wertheranern

Michael Zerbst stellt selbstgebrautes Pils vor

Werther (el). Schön ausgewogen, nicht zu süß und nicht zu bitter, so schmeckte zahlreichen Testtrinkern am Samstag das Bier von Michael Zerbst. Naturtrüb ist der Gerstensaft mit dem wohlklingenden Namen »Rotingdorfer«, das ab sofort bei Reinhard Pottmeyer zu haben ist - und nicht nur dort.

Es ist ein Pils. Das ist noch nichts Ungewöhnliches. Doch was Michael Zerbst in seiner kleinen Brauerei in Rotingdorf herstellt, ist noch viel mehr: Es ist naturtrüb, nicht pasteurisiert, mit Naturhopfen gewürzt und mit besonders weichem Wasser aus dem eigenen Hausbrunnen angesetzt. Vor allem aber ist es ein echtes Wertheraner Bier. So schmeckten die Tester, die Michael Zerbst am Zapfhahn im Getränkemarkt Pottmeyer aufsuchten, auch direkt das kleine bisschen Lokalpatriotismus mit. Schön, dass man in Werther nun auch ein Wertheraner Pils trinken kann, lautete das allgemeine Urteil. Und Angar Philipp resümierte kennerisch: »Das hat einfach mehr Körper, mehr Bumms, als ein normales Bier.«
Ansgar Philipp war auch dabei, als Michael Zerbst - zunächst noch als Hobby - im vergangenen Jahr die ersten Schritte als Brauer machte. Mittlerweile ist der Rotingdorfer aber schon ein Profi und bringt den Gerstensaft allein zur Gärung. »Biertrinker, die es auf dem Hof direkt verkostet hatten und einfach nur hin und weg waren, schrieen dann nach einer ordentlichen Vermarktung«, erzählte Michael Zerbst. Die hat nun begonnen. Bei Reinhard Pottmeyer gibt es das »Rotingdorfer« im Fass zu 50, 20 und fünf Litern. Außerdem ist auch eine Zwei-Liter Flasche angedacht, allerdings zunächst als Test. Frisch gezapft bekommt man das Bier bei Achim Weinhorst, im La Venghaus, im Bergfrieden und bald auch bei Bernd Grewe.
Michael Zerbst ist über die Begeisterung der heimischen Wirte besonders erfreut und hat schon weitere Pläne. So ist seine Brauerei natürlich jederzeit zu besichtigen - Verkostung inklusive. Aber es soll auch die Möglichkeit geben, als Brautpaar gemeinsam ein Hochzeitsbier selber zu brauen. »Ich kann mir auch ein Weihnachtsbier vorstellen oder so etwas wie Bockbier zum Sommer hin«, grübelt Michael Zerbst. Zumindest aber soll die Brauerei zum Beginn kommenden Jahres vollständig fertig sein.

Artikel vom 24.10.2005