22.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Kirchenfester mit Steinen eingeworfen

Ermittlungen der Polizei richten sich gegen zwei Schüler aus Pr. Oldendorf

Pr. Oldendorf (HoG). Ihren Ärgern vermochte Pastorin Antje Kastens nicht zu verbergen: Unbekannte hatten in der Nacht mehrere Fenster der Dionysius-Kirche eingeworfen. Steine wurden im Gotteshaus gefunden.

Der Schaden geht in die Tausende, ist teilweise gar nicht zu ersetzen, da auch das große Fenster im Altarraum oberhalb der Taufsakristei arg beschädigt wurde. Das Glas ist älter als 100 Jahre und auch die Farben gibt es heute wohl kaum noch, befürchtet die Pastorin. Nach den bisherigen Ermittlungen müssten die Täter gar auf das Dach der Sakristei geklettert sein, um von dort aus Steine zu werfen.
Geschehen sind die Sachbeschädigungen in der Nach zum vergangenen Mittwoch. »Die Polizei hatte uns gebeten, die Öffentlichkeit erst einen Tag später zu informieren, um die Ermittlungen nicht zu gefährden«, so Antje Kastens. Und die Ermittlungen der Polizei gegen in eine ganz bestimmte Richtung. Wie gestern mitgeteilt wurde, hätten sich bereits erste Hinweise auf die Täter ergeben. Danach richten sich die Ermittlungen der Polizei Lübbecke gegen zwei Schüler aus Pr. Oldendorf im Alter von 14 und 16 Jahren, wobei der Jüngere als Haupttäter verdächtig sei, so gestern Pressesprecher Ralf Steinmeyer gegenüber der LÜBBECKER KREISZEITUNG.
Auch habe sich ein Junge aus Pr. Oldendorf gemeldet, der an den Beschädigungen beteiligt gewesen sei, informierte Antje Kastens. Er habe aber abgestritten, mit der Gruppe in Verbindung zu stehen, die hier offensichtlich am Werk gewesen sei.
Mehr als 30 Scheiben in den Fenstern des Gotteshauses sind beschädigt, zum Teil wurden auch die Stege der Bleiverglasung arg in Mitleidenschaft gezogen, so dass große Teile der Fenster ersetzt werden müssen. »Wir werden uns nun erst einmal nach einem geeigneten Glaserbetrieb umsehen müssen, der überhaupt in der Lage ist, diese Arbeiten auszuführen«, so die Pastorin, die überhaupt kein Verständnis für derartige Untaten hat.
Es sei nichts dagegen einzuwenden, wenn sich Kinder oder Jugendliche im Bereich der Kirche aufhielten. Natürlich könne es auch passieren, dass beim Spiel im Eifer des Gefechts mal etwas zu Bruch gehe, aber hier habe man es mit systematischer und mutwilliger Zerstörung zu tun.
Vor zwei Wochen etwa seien zwei kleinere Scheiben in Kirchenfenstern beschädigt worden. Es wurden zwei Kinder erwischt, die für diese Beschädigungen verantwortlich gewesen seien. Seitens der Kirchengemeine sei allerdings in diesem Fall keine Anzeige erstattet worden. »Wir haben die beiden jungen Täter jeweils zu einem halben Tag Arbeit herangezogen, und damit war für uns die Sache erledigt«, so Antje Kastens, doch in dem aktuellen Fall werde die Sache für die Verursacher sicherlich nicht so glimpflich abgehen.

Artikel vom 22.10.2005