22.10.2005 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Hauptschule deutlich aufwerten

Höxter will am Ganztags-Modellprojekt des Landes teilnehmen

Von Wolfgang Braun
Höxter (WB). Die Kreisstadt will neue Wege gehen: Der Schulausschuss stimmte am Donnerstagabend einmütig einem Dringlichkeitsantrag der CDU-Vertreter zu, zu prüfen, ob die Hauptschule am Bielenberg 2006 als Ganztagsschule geführt werden kann.

Hintergrund dieser CDU-Initiative, die von Peter Greschner auch für die SPD sehr begrüßt wurde (»Ich könnte Hurra schreien«), ist die Ankündigung der neuen NRW-Schulministerin Barbara Sommer, eine Qualititätsoffensive Hauptschule zu starten. Wichtiger Bestandteil dieser Initiative, deren Grundzüge erst am 29. September von der CDU-Ministerin vorgestellt worden waren, ist die Ganztagshauptschule. Bis zum Jahr 2012 sollen 50 000 Ganztagsplätze in Land geschaffen werden, im NRW-Nachtragshaushalt 2005 wurden bereits 16 Millionen Euro für dieses Vorhaben bereit gestellt.
Die CDU-Vertreter im Schulausschuss wollten mit ihrem Dringlichkeitsantrag bezwecken, dass die Höxteraner Hauptschule am Bielenberg unter den ersten Schulen im Land ist, die an dem Pilotprojekt teilnehmen.
Georg Moritz machte für die CDU-Fraktion geltend, dass die Stadt Höxter mit einer Ganztags-Hauptschule ihre zukunftsgerichtete Bildungspolitik fortsetzte, die unter anderem mit der Teilnahme am Modellprojekt Selbstständige Schule und mit der Einrichtung von mittlerweile fünf Gruppen der offenen Ganztagsgrundschule eingeschlagen worden sein.
Der SPD-Fraktionschef Peter Greschner machte aus seiner Freude darüber keinen Hehl (»Dass ich das noch erleben durfte«), dass auch die CDU nun Ganztagskonzepte gutheiße, die sie vor Jahren noch abgelehnt habe. Die Kritik der Christdemokraten hatte sich an unzureichenden pädagogischen Konzepten des Landes bei der Einführung der Offenen Ganztagsgrundschule entzündet. So legte Moritz Wert auf die Feststellung, die personelle Ausstattung der Ganztagshauptschule mit pädagogischen Fachkräften müsse sichergestellt werden. Die Ministerin hatte angekündigt, Ganztagshauptschulen könnten 30 Prozent mehr Lehrer über den Grundstellenbedarf hinaus zugewiesen bekommen. Weil die Hauptschule Am Bielenberg schon jetzt durch zusätzliche berufsvorbereitende Maßnahme - wie intensive und gut betreute Berufspraktika - hinaus positiv in Erscheinung getreten sei, hielt Matthias Grothe (UWG) sie für besonders geeignet für die Teilnahme am Modellprojekt. Aspekte

Artikel vom 22.10.2005