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Kinder brauchen mehr Platz

Solange und Vanessa zeigen selbst gefertigte Handarbeiten, einen Pon-Pon-Fisch und eine Wurfscheibe.

Die Grundschule Enger-Mitte hat auch nachmittags viel zu bieten

Von Antje Kreft (Text und Fotos)
Enger (EA). Antonia, Katharina und Sevin fahren Einrad, Vanessa, Solange und Michaela stricken und häkeln, Xenia und Martin lernen am Computer und René, Marco und Lennart klettern auf Bäumen herum. Im »Treffpunkt«, der Offenen Ganztagsbetreuung (OGS) der Grundschule Enger-Mitte ist jeden Tag viel los.

Knapp 100 Kinder nutzen das Angebot zurzeit, 65 von ihnen den ganzen Tag. Um 7.30 Uhr kommen die Kinder in der OGS an. Die »Halbtagskinder« bleiben bis 13.15 Uhr, die anderen bis 16 Uhr (freitags bis 15 Uhr). Neun Frauen kümmern sich um die Jungen und Mädchen, darunter Beate Schwedler (Leiterin), Brigitte Brand, Doris Laege, Angelika Niebler, Michaela Edsen, Gabriele Bohm, Heike Tobusch, Ulla Stünkel und Ulrike Oberwemmer.
Beate Schwedler und Brigitte Brand sind schon seit 15 Jahren als Betreuerinnen in der Grundschule Enger-Mitte tätig. Mitglieder des Fördervereins der Schule hatten den Hort 1990 eingerichtet, der Verein war auch Träger des Projekts. 2004 hatte der Kreisverband der Arbeiterwohlfahrt (AWO) die Trägerschaft der »Offenen Ganztagsschule im Primarbereich« an den vier Grundschulen in Enger übernommen (nach den Sommerferien dieses Jahres auch an den Spenger Grundschulen, die sich seither an dem Konzept OGS beteiligen).
Viele Kurse sportlicher, kreativer und musikalischer Art runden die Über-Mittag-Verpflegung und die Hausaufgabenbetreuung ab. Montags geht das Programm mit dem Einradfahren los, das von Sabine Buschmann vom Turnverein Lenzinghausen geleitet wird. Julia Gutbrot von der Musikschule Enger-Spenge bietet einen Flöten-Kurs an, Brigitte Brand einen Werken-Kurs und Angelika Niebler einen Mal-Kurs. Dienstags zeigt Andrea Danielmeier vom Kreissportbund den Kindern, wie sie sich fit halten können. Rolf Ebmeyer, Sportlehrer an der Grundschule Enger-Mitte, trainiert in einer Fußball-Arbeitsgemeinschaft alle Nachwuchskicker der dritten und vierten Klassen. Angebote am Mittwoch sind Einradfahren (Sabine Buschmann), Lernen am Computer (Ilka Seewald) und Handarbeiten (Michaela Edsen). Donnerstags können die Kinder mit Angelika Niebler kochen, mit Dirk Niehaus von der Schachgemeinschaft Enger-Spenge Schach spielen und mit Brigitte Brand Gegenstände aus Pappmaché basteln. Jeden Freitag bietet Doris Laege Spiele in der Turnhalle an.
Mit den Räumlichkeiten ist Beate Schwedler nicht zufrieden. »Wir haben im Raum Enger die meisten Kinder in der Betreuung und viel zu wenig Platz. Mensa und Küche sind im Spielraum, mein Büro ist im Gruppenraum«, bedauert Schwedler. Zusätzliche Räume seien zwar geplant, aber nicht eingerichtet worden.
»Eigentlich hätte das Bürogebäude um einige Klassenräume aufgestockt werden sollen. Dann wären die Klassen aus dem ersten Stock dort eingezogen und wir hätten deren Räume für den »Treffpunkt« gehabt. Doch es gibt ein Statistik-Problem und jetzt passiert gar nichts mehr. Vom Rathaus habe ich hier in 15 Jahren noch niemanden gesehen. Das ist sehr schade«, bekundet die Leiterin des »Treffpunktes«.

Artikel vom 22.10.2005