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SG Bustedt nur ein Spielball

Fußball-Landesliga: Braunschweig-Team verliert gegen Wiedenbrück 3:6

Von Sebastian Picht (Text und Fotos)
Bünde-Bustedt (BZ). Fußball-Landesligist SG GW Bustedt war für den SC Wiedenbrück nur ein Spielball. Das Team von Stefan Braunschweig verlor zu Hause gegen den Verbandsliga-Absteiger mit 3:6 (0:1). Dabei waren die »Grün-Weißen« deutlich unterlegen, während Wiedenbrück oftmals leichtsinnig wirkte, aber immer wieder zum richtigen Zeitpunkt anzog.

»In der zweiten Halbzeit haben die doch ihren Busfahrer und die Putzfrau eingewechselt«, meinte SG-Trainer Stefan Braunschweig. Wiedenbrück hatte nach gut einer Stunde fast die gesamte Offensiv-Abteilung ausgetauscht. Dennoch hatten die Gäste das Spiel zu jedem Zeitpunkt im Griff. »Wenn wir sechs Tore schießen, machen die neun.« Bustedt muss die Punkte im Kampf um den Klassenverbleib gegen andere Gegner holen.
In der ersten Halbzeit war das Team von Jürgen Gessat zwar feldüberlegen, tauchte allerdings nur selten vor dem Bustedter Tor auf. In der 29. Minute besorgte Tarek Kaplan nach einer Flanke von halb rechts die verdiente 1:0-Führung. Wenig später ging ein Grunewald-Schuss, den SG-Torwart Markus Köhler nicht festhalten konnte, knapp vorbei (35.). In der 36. Minute entschärfte Köhler einen Kopfball von Droll. Fahrenwald köpfte in der 40. Minute vorbei. Die erste »Chance« für Bustedt hatte Sven Wihan kurz vor der Pause. Sein Schuss ging am Tor vorbei, war allerdings wenig gefährlich.
Nach dem Seitenwechsel schaffte erhöhte Zlocki auf 2:0 (51.). Und nur eine Minute später tanzte Tarek Kaplan die Bustedter Abwehr aus, legte auf Grunewald ab und erhöhte auf 3:0. Vorher hätte der Ball schon zwei Mal weggeschlagen werden müssen. Der Doppelschlag war vermeintliche K.o. für Bustedt. In der 56. Minute klärte Irfan Kesti nach einem Fahrenwald-Kopfball kurz vor der Linie. Auf der Gegenseite brachte Tim Gutberlet die Hausherren durch eine schöne Einzelaktion wieder ins Spiel -Ê1:3 (60.). Wiedenbrück schaltete schnell wieder einen Gang hoch: Schneller Konter über Zuraksi und Droll, der den alten Abstand wieder herstellte. In der Folge plätscherte das Spiel vor sich hin, Wiedenbrück agierte im Gefühl des sicheren Siegers aber zunehmend leichtsinnig. Nach einem Foulspiel an Irfan Kesti verwandelte Gutberlet den fälligen Foulelfmeter (73.) zum 2:4.
Wiedenbrück starte danach einen Konter nach dem anderen. Die beste Chance hatte Kretschmer, doch Köhler hielt glänzend Im direkten Gegenzug konterte Bustedt über Irfan Kesti und Thorsten Riemeier, der mit einem Schuss aus 20 Metern sogar das 3:4 erzielte. Doch nun drehte Wiedenbrück wieder auf und war nach zwei Kontertreffern am Ende der verdiente Sieger. Bustedt hätte nur mit etwas Glück einen Punkt mitnehmen können.
»Das war mindestens ein Zwei-Klassen-Unterschied«, bilanzierte SG-Trainer Stefan Braunschweig. »Wir sind momentan einfach nicht in der Lage, in der Liga mitzuhalten. So viele Tore, wie wir Abwehrfehler machen, kann man gar nicht schießen.« Immerhin attestierte der Coach einigen Spielern, dass »sie sich zumindest bemüht haben.« Gemeint waren unter anderem Irfan Kesti, Tim Gutberlet und Thorsten Riemeier, die sich spürbar gegen die Niederlage stemmten. Doch nicht nur in der Abwehr hapert es: »Auch im Sturm haben wir ein Problem.«

Artikel vom 24.10.2005