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Drei glimpfliche Urteile

Notizen aus der Oberliga: Camara-Foul mit Folgen

Bielefeld (WB/jm). Aufatmen beim Fußball-Oberligisten VfB Fichte: Die »Dienstreise« zur Verbandsspruchkammer nach Kaiserau endete für die angeklagten Akteure Bayamba Belombo, Josip Rasic und Chris-topher Gliniars nach rund zweieinhalbstündiger Anhörung mit glimpflichen Urteilen.

»Alle unsere Spieler wurden nicht wegen des tätlichen Angriffs gesperrt, dessen sie beschuldigt worden waren. Die Strafen wurden allesamt aufgrund grober Unsportlichkeiten ausgesprochen«, sagt Marketing-Geschäftsführer Dirk Starke erleichtert. Er begleitete das in Emsdetten vom Platz gestellte Trio gemeinsam mit Trainer Holger Wortmann, Fußballobmann Rainer Goldmann und Betreuer Udo Kley. »Eli« Belombo, der seinen Gegenspieler »nicht bewusst getreten« habe, wurde für seine rote Karte mit einer Sperre von drei Spielen belegt, die aufgrund der eingeschobenen Kreispokalspiele abgelaufen ist. Er darf am Sonntag gegen Erkenschwick wieder auflaufen. Christopher Gliniars, von der Kammer am Mittwoch der Vorwoche vorläufig gesperrt, räumte ein, dass er seinen Gegner beim Abgang vom Platz weggestoßen aber nicht, wie beschuldigt, an den Haaren gezogen habe. Seine gelb-rote Karte brachte ihm eine Sperre von vier Wochen/Spielen ein, von denen erst zwei abgebrummt sind. »Chrispi« muss noch zweimal zuschauen.
Abwehrkraft Josip Rasic konnte nicht nachgewiesen werden, dass er seinen Gegner mit angezogenem Knie tätlich angegriffen habe. Auch er wurde für vier Wochen/Pflichtspiele aus dem Verkehr gezogen. Da Rasic bereits dreimal pausierte, muss er bloß noch Sonntag gegen Erkenschwick aussetzen und ist im »100-Punkte-Spiel« (Starke) am 30. Oktober in Schermbeck mit von der Partie.
Frank Bläker wird nicht mehr für den Oberligisten Emsdetten 05 Fußball spielen - er wird generell nie mehr Fußball spielen. Das Risiko ist zu groß. Zahlreiche Ärzte haben ihm nach seinem Schädelbruch nicht nur davon abgeraten, sondern ihm auch offen gelegt, dass er berufsunfähig ist. Zwar haben sich die Folgen der Verletzung aus dem Spiel gegen DSC Arminia Bielefeld II - Mohammed Camara ist für sein Foul von der Verbandsspruchkammer bekanntlich für ein halbes Jahr gesperrt worden - deutlich gemindert, ein uneingeschränktes Leben kann er aber immer noch nicht führen. So schränkt ihn die Verletzung auch in seinem Studium ein. Über einen längeren Zeitraum konzentriert zu arbeiten ist Bläker derzeit nicht möglich. Keiner bedauert die tragischen Folgen seines Fouls das mehr als Camara.

Artikel vom 21.10.2005