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Schon zwei Einsätze nach Umstrukturierung

Tagesalarmierung bei Hüllhorster Feuerwehr

Von Andrea Berning
Hüllhorst (WB). Erste Bewährungsproben hat die Hüllhorster Feuerwehr nach der Umstrukturierung der Tagesalarmierung bereits bestanden. Im August und September gab es schon Einsätze bei einem Küchenbrand und einem Autounfall, die gezeigt hätten, dass das neue Konzept funktioniere, so Michael Kirchhoff, Leiter der Feuerwehr, auf Anfrage der LÜBBECKER KREISZEITUNG.

Hintergrund für die Umstrukturierung ist die Tatsache, dass immer mehr der ehrenamtlich tätigen Hüllhorster Feuerwehrleute ihren Arbeitsplatz außerhalb der Gemeinde haben. Brände und Unfälle gibt es aber nicht nur am Wochenende, nachts oder nach Feierabend. Derzeit sind 24 Feuerwehrleute bei Arbeitgebern innerhalb der Gemeindegrenzen beschäftigt und können schnell an den Gerätehäusern Schnathorst und Hüllhorst sein. Letztere sind die neuen Standorte für die Tagesalarmierung.
Die Feuerwehrleute, die in der Großgemeinde Hüllhorst arbeiten, sind für die Tagesalarmierung bis 17 Uhr in zwei Gruppen eingeteilt und diesen Standorten zugeordnet. Wenn sie aus einer anderen Löschgruppen kommen, finden sie im Feuerwehrgerätehaus Hüllhorst oder in Schnathorst zusätzliche Ausrüstung vor - sie können ihre Einsatzkleidung schließlich nicht ständig mit sich führen.
Es wurden weitere Spinde und technisches Gerät angeschafft, und die »Tageskräfte« aus anderen Löschgruppen wurden auch zusätzlich geschult. Es gebe überall unterschiedliche Fahrzeuge, und die Feuerwehrleute müssten sich auch ohne langes Nachdenken mit der Ausrüstung zurechtfinden, so Michael Kirchhoff: »Das muss alles Hand in Hand gehen.«
Der Leiter der Feuerwehr ist dankbar, dass der Gemeinderat die Umstrukturierung der Feuerwehr mit einem einstimmigen Beschluss unterstützt hat, obwohl Kosten in Höhe von etwa 30 000 Euro angefallen sind. Dazu zählen auch Ausgaben für zusätzliche Ausrüstung im Funkbereich.
Ausrückzeiten und Stärke seien bei dem Küchenbrand in Holsen (als an der Schnathorster Straße zunächst noch nicht klar war, ob sich noch eine Person in dem verqualmten Räumen aufhielt) und bei einem Unfall auf der Löhner Straße in Tengern zufriedenstellend gewesen. Kirchhoff beobachtet die weitere Entwicklung aber ganz genau, auch vor dem Hintergrund sinkender Mitgliederzahlen bei der Feuerwehr und immer mehr Mitgliedern, die weiter entfernt liegende Arbeitsplätze aufsuchen müssen (der Leiter der Feuerwehr ist selbst in Herford beschäftigt).
Die Problematik mit der Einhaltung vorgegebener Zeiten, in den Brand- oder Unfallort erreicht werden müssten, sei im ländlichen Bereich überall dieselbe. Kirchhoff berichtet, er sei auch schon von Feuerwehren in Nachbarkommunen nach seinen Erfahrungen mit der Umstrukturierung gefragt worden.

Artikel vom 21.10.2005