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»Kirchlengern ist kinderfreundlich«

Gemeindeverwaltung unterstützt Kindergärten vor Ort finanziell


Kirchlengern (hr). Immer geringere Finanzmittel auf der einen Seite, fast täglich neue bürokratische Hemmnisse auf der anderen Seite - die Kindergärten haben es heutzutage nicht gerade einfach. So mussten diese Einrichtungen in der Elsegemeinde erst kürzlich eine Kürzung in Höhe von 70 000 Euro bei der Sachkostenpauschale hinnehmen - Geld, das dringend gebraucht wird, das das Land NRW zu zahlen aber nicht mehr bereit ist. Die Gemeindeverwaltung, aber auch die Christdemokraten, wollen hier ein Zeichen setzen. Ihnen liegt die Zukunft der Kinder am Herzen. Die Gemeindeverwaltung hatte deshalb alle Leiterinnen der Kirchlengeraner Kindergärten, Vertreter der zuständigen politischen Gremien, aber auch von Kirche und Arbeiterwohlfahrt als Träger der Kindergärten ins Rathaus eingeladen. »Wir wollen zeigen, dass wir in Kirchlengern kinderfreundlich sind«, erklärte Bürgermeister Rüdiger Meier. Dass es sich dabei nicht um eine reine Absichtserklärung handelt, wurde gleich deutlich. »Wer erklärt, dass jedes Kind einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz hat, muss auch Sorge dafür tragen, dass die finanzielle Unterstützung stimmt«, kritisierte er die vorherige SPD-Landesregierung. Sowohl innerhalb der Verwaltung als auch im politischen Raum habe man dieses Problem diskutiert. Kirchlengern könne zwar nicht die komplette Kürzung in Höhe von 70 000 Euro ausgleichen - »auch die Kommunen haben kein Geld mehr«, so Meier. Aber man wolle ein kleines Stück von dem zurückgeben, was genommen worden sei. »Deshalb sind wir der Meinung, dass es absolut zu rechtfertigen ist, wenn wir jedem Kindergarten in der Gemeinde 1000 Euro für die Sachausstattung zukommen lassen. Das ist gut investiertes Geld.« Meier überreichte einen Umschlag mit der entsprechenden Summe jeder anwesenden Kindergartenleiterin.
Kinder, so Meier, seien die Zukunft unseres Landes. Er appellierte eindringlich an alle, denen die Kindergartenarbeit wichtig sei, sich dem Beispiel der Gemeindeverwaltung anzuschließen. »Viele Eltern leisten schon Außerordentliches für ihren Kindergarten, indem sie ihre Hilfe anbieten.« Meier verwies auf eine Aktion der neuapostolischen Kirchengemeinde, die mit einer Spende gerade in dieser Sache ein Signal gesetzt habe. Es gebe viele gemeinnützige Aktionen, bei denen für die Kindergärten gespendet werden könnte.
In der anschließenden Diskussionsrunde gingen die Kindergartenleiterinnen noch auf bürokratische Hemmnisse ein, die es Eltern vielfach unmöglich machten, durch Eigenleistungen zu helfen.

Artikel vom 21.10.2005