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Von wegen verstaubt . . .

Heimatverein will sich und Heimathaus attraktiver machen

Von Marion Neesen (Text und Foto)
Salzkotten (WV). Reichlich staubig geht es derzeit rund um das Heimathaus in Salzkotten zu. Ebensolchen wollen die Mitglieder des Heimatvereins jedoch keineswegs ansetzen. Im Gegenteil: Sie haben ein Konzept für die Umgestaltung und den Ausbau der Räume im Erdgeschoss des Heimathauses entwickelt, um diese für die Öffentlichkeit und insbesondere auch für junge Leute attraktiver zu machen. Sobald beantragte Zuschüsse fließen, soll es mit dem Innenausbau losgehen.

Der Hausbock hatte es sich im Gebälk der alten Mädchenschule am Kirchplatz bequem gemacht und das Fachwerk marode werden lassen. Eine Sanierung war unumgänglich. Auch die Fassade war renovierungsbedürftig, woran derzeit eifrig gearbeitet wird. Für Insgesamt 86 000 Euro (50 Prozent Landesmittel, 25 Prozent Amt für Agrarordnung, 25 Prozent Stadt) wird die Außenhülle des denkmalgeschützten Gebäudes aus dem Jahre 1819 erneuert. Diese Arbeiten dürften bereits in etwa 14 Tagen fertig sein. Doch die rund 210 Mitglieder des Salzkottener Heimatvereins haben noch mehr vor mit dem Schmuckstück am Kirchplatz. Andreas Breithaupt hat Pläne für einen Innenausbau entwickelt. Der Vortragsraum und die drei kleineren Räume der ehemaligen Lehrerinnenwohnung (insgesamt 140 Quadratmeter) sollen umgestaltet werden. »Wir wollen die drei kleinen Räume stärker als Museum nutzen und außerdem Vortragsabende in zeitgemäßer Form anbieten können«, so der Salzkottener Architekt.
Für die Ausstellungsräume, in denen weiterhin die Geschichte des Salzes im Mittelpunkt stehen, aber auch andere Exponate gezeigt werden sollen, will der Heimatverein neue Vitrinen anschaffen. Zuschüsse für die rund 10 000 Euro teuren Vitrinen, in denen hauptsächlich Bilder und Karten zu sehen sein werden, sind bereits beantragt. »Seit dem Stadtjubiläum 1997 haben wir eine gute wissenschaftliche Ausarbeitung der Stadtgeschichte, mit der wir die Ausstellung prima ergänzen können. Wir wollen die Räume zudem zukunftsorientiert nutzen«, sagt Marianne Witt-Stuhr und denkt dabei an eine Zusammenarbeit mit dem Kreismuseum Wewelsburg. Dauerausstellungen sind ebenso geplant wie Sonderausstellungen. Salzkottens einstigem Bürgermeister Konrad Rump ist es weiterhin ein Herzenswunsch, die Exponate aus der Grabung an der Dreckburg nach Salzkotten zu holen und diese nicht im Archiv des Amtes für Denkmalpflege in Herne verstauben zu lassen.
Seit 1973 setzt sich der Heimatverein für den Erhalt der alten Mädchenschule ein und hat mit seinen Mitgliedern immer wieder Arbeiten im und am Haus verrichtet. »Das Haus an sich ist ein Denkmal für Eigenleistung«, sagt Dr. Walter Hemmen. Helfende Hände sind auch diesmal willkommen. »Jungen Leuten rollen wir nahezu den roten Teppich aus«, sagt Marianne Witt-Stuhr, die den Heimatverein mit attraktiven Angeboten auch für den Nachwuchs interessant machen möchte. Denn unter Salzkottens Erde stecken nicht nur im Bereich der Wüstung Vielsen noch viele spannende Themen der Stadtgeschichte, die es zu erforschen und im Heimathaus zu präsentieren gilt.

Artikel vom 22.10.2005