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Keine Katastrophe: König Lear als »echte Kölsche Jong«

In der Ankündigung der Veranstalter wird die Lear-Inszenierung als »Katastrophe für das Bildungstheater« bezeichnet. Ganz so schlimm ist die Fassung des Shakespeare-Klassikers (Regie Astrid Griesbach) nicht, gewöhnungsbedürftig allemal. Die Version des Materialtheaters Stuttgart und des Berliner Theaters »Peppermind« in der Reihe »Bühne ganz nah« brachte den zumeist jugendlichen Zuschauern am gestrigen Vormittag auf der Hinterbühne des großen Hauses das Spiel um Liebe, Macht und Verrat auf ungewöhnliche Weise näher. König Lear (Hartmut Liebsch) ist ein »echte Kölsche Jong«. Anette Scheibler (Bild) übernimmt den Part von allen seiner drei Töchter, unter denen der König sein Land aufteilen will. Auf die wesentlichen Szenen reduziert, um Alltagssprache erweitert, bot das zweiköpfige Ensemble eine verstörend-komische Lear-Interpretation zwischen absurdem Theater, Sponti-Bühne und Slapstick.bex/Foto: Jörn Hannemann

Artikel vom 20.10.2005