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Dank Nenneker aus dem Keller

Wieder zwei Treffer beim 3:0-Sieg des TuS Tengern über die SG GW Bustedt

Tengern (Les). Innerhalb von nur drei Tagen sammelte Fußball-Landesligist TuS Tengern einen Zähler mehr als während der bisher gelaufenen Saison. Sowohl gegen den TuS Jöllenbeck (5:1) als auch am Dienstagabend im Nachholspiel gegen die SG GW Bustedt (3:0) gelangen dem TuS Tengern jeweils drei Punkte.

Und mit jetzt elf Zählern - gegenüber ganzen fünf aus den ersten sechs Begegnungen - haben die Kleeblätter erst einmal wieder Anschluss ans Mittelfeld gefunden, befinden sich gemeinsam mit SV Spexard, Union Minden und SC Herford auf Rang zehn.
»Und wenn wir in Theesen nicht diese blöden acht Dinger gekriegt hätten, dann ständen wir heute auch mit einem ausgezeichneten Torverhältnis da,« ärgerte sich Trainer Heiko Eickmeier noch immer über die Klatsche vom vorletzten Wochenende. Wobei freilich auch er der Ansicht ist: »Lieber einmal 0:8 als achtmal 0:1.« Und letztlich stellt er fest: »Das 0:8 kann passieren, abhaken. Wir blicken nach vorn.« Und dafür tankten seine Schützlinge jetzt erst einmal Selbstvertrauen. In zwei Begegnungen acht Treffer - das kann sich sehen lassen.
Gegen die Grün-Weißen aus Bustedt im Nachholspiel am Dienstagabend unter Flutlicht gingen die Gastgeber mit gemischten Gefühlen ins Rennen. Denn nicht nur Salih Yavuz fehlte seit Sonntag (Eickmeier: »Wieder die Leiste! Salih kommt um eine Operation nicht herum!«), sondern auch Dauerrenner Torsten Kuntze (Bänderdehnung im Sprunggelenk) fehlte in der Anfangsaufstellung. Und die Sorgen des Trainers wurden im Verlauf der ersten 30 Minuten nicht geringer. Denn auch Burghard Willenberg humpelte nach 20 Minuten an die Linie. Der war umgeknickt, hatte dabei noch einen Schlag auf das Gelenk bekommen und schockte den Coach mit der Feststellung: »Ich habe das Gefühl, da ist was gerissen!«
Zusätzlich haderte der Coach, der sich mit dem Zweikampfverhalten, der Lauffreudigkeit und dem ausgezeichneten Pressingverhalten sehr zufrieden zeigte (»Wir haben Bustedt immer unter Druck gesetzt, Die haben viele Bälle verloren!«), mit seinen Stürmern, die reihenweise (Nenneker, Willenberg, Ac, Bajohr) die allergrößten Chancen vergaben. Aufatmen dann in der 35. Spielminute. Andy Bajohr schickte einen direkten Freistoß in Richtung Bustedt-Tor. Das Leder wurde abgefälscht und landete unerreichbar für Keeper Köhler im Tor. Das 1:0. Lächelte Eickmeier: »Ein typisches Bajohr-Tor.«
Die zweiten 45 Minuten verliefen adäquat der ersten. Nur, dass diesmal aus den zahlreichen Chancen (Eickmeier: »Wir hätten einen ähnlichen Kantersieg landen können wie Theesen gegen uns!«) gleich zwei Treffer für die Hausherren fielen. Daniel Nenneker verwertete in der 63. Minute eine Kazemi-Vorlage zum 2:0 und sechs Minuten später eine Flanke von Matthias »Matze« Bode per Kopf zum 3:0. Apropos Bode. Über den freut sich Trainer Eickmeier ganz besonders: »Mensch, der hatte doch eigentlich seine Karriere schon beendet. Toll, dass der uns in unserer personellen Zwangslage so aushilft. Macht auch nicht jeder!«
Nicht anschließen wollte sich übrigens Heiko Eickmeier der harschen Kritik seines Gegenübers Stefan Braunschweig, der mit der Leistung des Unparteiischen während der gesamten Spielzeit äußerst unzufrieden gewesen war und dieser Unzufriedenheit auch an der Linie lautstark Ausdruck verlieh - bis er vom Schiedsrichter des Platzes verwiesen wurde . . .
TuS Tengern: Paulsen; Meier, Dyck, Bartels, Hauptmeier, Ünal, A. Bajohr (81. Behring), Nenneker, Willenberg (24. Kazemi), Bode, Ac (76. Sari).

Artikel vom 20.10.2005