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Aufmerksamer Passant alarmiert Feuerwehr

Vollübung im Rathaus - Sieben Personen werden aus dem verqualmten Gebäude gerettet

Schlangen (mai). Ein aufmerksamer Passant hat den Ablaufplan einer Feuerwehrübung gestern Abend ein wenig verändert. Er hatte Qualm aus einem der Kellerfenster des Rathauses bemerkt und die Feuerwehr eine halbe Stunde eher alarmiert als geplant. »Diesem Mann gebührt ein dickes Lob«, sagte Kreisbrandmeister Hans-Werner Meyer.

»Der Rauch ist von einer Nebelmaschine im Keller produziert worden, um die Übung so realistisch wie möglich zu machen«, berichtete Gemeindebrandinspektor Michael Müller. Offenbar hatte er auch seine Wirkung bei den Passanten nicht verfehlt.
Auf die eingetroffenen Wehrleute wartete eine schwere Aufgabe. Da sie in dem völlig vernebelten Gebäude nichts sehen konnten, mussten sie jeden Raum nach hilflosen Personen durchsuchen. Ein Trupp hatte dabei eine Wärmebildkamera zur Verfügung. »Für die anderen war es enorm schwierig«, sagte Müller. Dennoch sei die Aufgabe hervorragend gelöst worden.
Insgesamt sieben Personen »retteten« die 48 Feuerwehrleute aus allen Schlänger Ortsteilen. Unterstützt wurden sie von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Lippspringe, die mit der Drehleiter angerückt war. Damit wurden zwei Personen gerettet. Gemeindewerkemitarbeiter Robert Göke musste aus dem Dachfenster in den Rettungskorb klettern. Weiche Knie hatte er dabei aber nicht, wie er nachher bestätigte. »Zum Glück habe ich keine Höhenangst und da es nur eine Übung war, fand ich es interessant«, sagte er später während er wie alle »Verletzten« von der DRK-Ortsgruppe Schlangen betreut wurde.
Auch Kreisbrandmeister Meyer war mit dem Ablauf der Alarmübung unter Leitung von Michael Schlüter, die einmal pro Jahr stattfindet, zufrieden. »Die Einsatzzeiten waren gut und feuerwehrtechnisch bin ich mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden.« Michael Müller bemängelte lediglich Kleinigkeiten. »Die Atemschutzüberwachung ist neu geregelt worden. Das sitzt noch nicht so. Aber es ist auch die erste Übung unter den neuen Voraussetzungen.«

Artikel vom 21.10.2005