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Größte Baustelle in Piumer Geschichte

Kraftverkehr Nagel beginnt mit Bau des Logistikzentrums im interkommunalen Gewerbegebiet

Borgholzhausen/Versmold (kan). Für die Stadt Borgholzhausen ist es die größte Baustelle in ihrer Geschichte, für das Versmolder Unternehmen Kraftverkehr Nagel die größte Einzelinvestition seit seiner Gründung vor 70 Jahren. Das Bauvorhaben nimmt immer konkretere Formen an - im interkommunalen Gewerbegebiet Borgholzhausen/Versmold an der B 476 regieren die Bagger.

Nagel hatte bereits im August die erste Teilbaugenehmigung für Geländeprofilierungsarbeiten bekommen. Seit Dienstag liegt die zweite Genehmigung vor. Jetzt können die Experten der Firmen Depenbrock und Quakernack mit den Erd- und Fundamentarbeiten für das große Logistikzentrum an der Kurt-Nagel-Straße starten. Mehrere Kilometer Kabel und Rohre müssen verlegt und die Anschlüsse zu den Hauptkanälen erstellt werden. In Kürze sollen auch die Baustraßen auf dem zwölf Hektar großen Gelände fertig gestellt sein.
Umzug für Herbst
2006 anvisiert
Bis Weihnachten möchte Nagel diese Arbeiten abgeschlossen haben. Dann soll der Hochbau in Angriff genommen werden, damit der Umzug im Herbst kommenden Jahres planmäßig erfolgen kann. Mit den entsprechenden Baugenehmigungen rechnet das Logistikunternehmen in einigen Wochen.
In unmittelbarer Nähe der A 33 entsteht eines der größten Logistikzentren Deutschlands. Die 18 000 Quadratmeter große Umschlaghalle ist 246 Meter lang und 75 Meter breit. An 139 Toren können dort künftig Güter verladen werden. Eine Brücke verbindet die Halle mit dem vierstöckigen Verwaltungsgebäude, das eine Nutzfläche von 3300 Quadratmetern hat. Neben 280 Lkw-Parkplätzen werden 366 Stellplätze für Pkw angelegt.
»Die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Versmold trägt jetzt erste Früchte. Wir haben es geschafft, in kurzer Zeit gemeinsam ein regional bedeutendes Gewerbegebiet auf die Beine zu stellen«, freut sich Piums Bürgermeister Klemens Keller über die Fortschritte an der B 476. 80 Prozent des ersten Bauabschnitts seien inzwischen verkauft worden. Neben einer Lkw- und Pkw-Werkstatt entstehe dort möglicherweise auch noch eine Tankstelle sowie ein Fastfood-Restaurant. Die vier Hektar, die übrig blieben, würden sich nur noch für kleinteiligere Betriebe eignen.
Daher habe der Zweckverband inzwischen auch den zweiten Bauabschnitt auf der gegenüberliegenden Seite der B 476 in Angriff genommen, wo weitere 25 Hektar Nettobaufläche entstehen sollen. Die entsprechenden Aufstellungsbeschlüsse seien gefasst worden. Jetzt, so Keller, laufe die landesplanerische Anfrage. Bevor die Bezirksregierung, mit der die beiden Städte immer eng zusammengearbeitet hätten, grünes Licht geben könne, prüfe sie noch einmal den genauen Bedarf.
Es gebe zudem Überlegungen, ob Borgholzhausen und Versmold sich gemeinsam mit anderen Kommunen aus dem Kreis im kommenden Jahr an der »Expo Real« in München beteiligen. Dabei handele es sich um die größte Messe für Gewerbeflächen.

Artikel vom 20.10.2005