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Kranke Gefäße:
Experten-Telefon

Motto: »Schlaganfall muss nicht sein«

Höxter (WB). Mehr als 150 Gefäßzentren in Deutschland veranstalten am Samstag, 22. Oktober, den ersten Gefäßtag. Das Motto lautet: »Amputation und Schlaganfall müssen nicht sein.« Beteiligt ist auch das St. Ansgar Krankenhaus in Höxter.

Der Gefäßtag soll bewusst machen, dass es Erkrankungen an den Gefäßen gibt, die zu einer schweren Beeinträchtigung der Lebensqualität und zur Einschränkung der Mobilität führen können. Beim Herzinfarkt und den krankhaften Veränderungen der Herzkranzgefäße, ist die Bevölkerung mittlerweile relativ gut informiert. Im Vergleich dazu besteht im Hinblick auf die Gefäßchirurgie noch erheblicher Nachholbedarf. »Häufig kann eine Verbesserung der Durchblutung die Amputation eines Beines oder einen Schlaganfall verhindern. Die Gefäßchirurgie muss daher mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken«, betont Professor Dr.Joachim Mellert, Leiter der Gefäßchirurgie am St. Ansgar Krankenhaus.
Rauchen, Bluthochdruck, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung stellen ein Risiko für Gefäßerkrankungen dar. Die dadurch entstehenden Durchblutungsstörungen führen am Herz zum Infarkt, an der Halsschlagader zum Schlaganfall und an den Beinen zum so genannten Raucherbein mit drohender Amputation. Schätzungsweise 10 000 Beine werden in Deutschland zu früh oder unnötig abgenommen. Eine Verbesserung der Durchblutung kann durch medikamentöse, operative oder so genannte interventionelle Verfahren erzielt werden.
Dabei werden Verschlüsse und Verengungen der Gefäße durch Aufdehnung mit speziellen Ballons (Ballondilatation) und durch die Einbringung von Metallgittern (Stents) erweitert und offen gehalten. Dies erfolgt am St.Ansgar Krankenhaus in enger Kooperation mit Dr. Rupert Bauer, Chefarzt der Radiologischen Abteilung.
Betroffene können Gefäßerkrankungen vorbeugen, denn bei früher Erkennung lassen sie sich erfolgreich behandeln, häufig auch ohne Operation. »Eine frühe Überweisung zum Gefäßchirurgen ist erforderlich. Denn obwohl rund 4,5 Millionen Deutsche von Gefäßerkrankungen betroffen sind, werden die verschiedenen Gefäßerkrankungen noch immer zu spät erkannt und behandelt«, stellt Professor Mellert fest. Dabei stellen Erkrankungen wie die Erweiterung der Bauchschlagader, Durchblutungsstörungen der Beine oder Verengungen der Halsschlagsader ein zunehmendes Problem dar, die Krampfadererkrankung ist eine Volkskrankheit.
Während des Gefäßtages am 22. Oktober steht von 10 bis 14 Uhr eine Telefon-Hotline zur Verfügung. Spezialisten beantworten die Fragen unter % 0 52 71/ 66 21 00 und 66 21 05.

Artikel vom 20.10.2005