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Klinkerarbeiter ausgebeutet

Ein Euro Stundenlohn, Unterkunft auf dem Dachboden


Paderborn (WV). Schlimme Ausbeutung auf Paderborner Baustelle. Bei einer Prüfung trafen Beamte des Hauptzollamtes Bielefeld fünf osteuropäische Arbeiter bei Klinkerarbeiten an einem Privatbau an. Sie waren seit acht Tagen ohne die erforderliche Arbeitserlaubnis für eine osteuropäische Firma auf der Baustelle tätig. Gegen die Männer wurden Bußgeldverfahren eingeleitet. Bei der Vernehmung gab ein Arbeiter an, einen Euro je Stunde zu verdienen. Bei der Durchsuchung der Unterkünfte stellten die Zollbeamten unzumutbare Wohnverhältnisse fest. Die Arbeiter mussten sich gemeinsam den Dachboden über einer Garage teilen, auf dem es weder Heizung noch Betten gab. Vier Männer schliefen auf ihren eigenen Luftmatratzen und ein weiterer direkt auf dem Fußboden.
Gegen den Arbeitgeber wurde ein Strafverfahren wegen »Beschäftigung von Ausländern ohne Genehmigung und zu ungünstigeren Arbeitsbedingungen« eingeleitet. Ihm droht eine Freiheitsstrafe.

Artikel vom 20.10.2005