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Wasserrohr wird ganz behutsam verlegt

Umbau der Hauptstraße in Stukenbrock hat begonnen

Von Monika Schönfeld
(Text und Foto)
Schloß Holte-Stukenbrock (WB). Der Umbau der meist befahrenen Straße der Stadt, der Hauptstraße, hat begonnen. Polier Mario Schulmann, der mit seinen Mitarbeitern von der Firma Brockmann in Harsewinkel 520 Meter neue Wasserleitung verlegt, kommt allerdings nur zentimeterweise voran. Schuld daran sind die Telekom-Leitungen. Keiner weiß so genau, wo sie eigentlich liegen.

Es gibt Pläne, in denen die Leitungen eingezeichnet worden sind. Gestern sei sogar ein Vertreter der Telekom da gewesen. Die Pläne sind allerdings nicht sehr hilfreich. »Im Plan ist alles auf die Imbissbude vermessen worden, die hier einmal stand. Danach würden die Telekom-Leitungen unter der Straße liegen«, sagt Schulmann. Das sei allerdings sehr unwahrscheinlich. »Wir müssen langsam und vorsichtig vorgehen, damit wir nicht eine Leitung treffen. Sonst können wir sie am Ende noch bezahlen.«
Da die Hauptstraße umgebaut wird, sollte gleich die alte Wasserleitung aus Gusseisen ausgetauscht werden, die 40 Jahre alt und mit Ablagerungen aus Eisen und Kalk verkrustet ist. Da Tiefbauamtsleiter Horst Wolter davon ausgeht, dass die Stadt weiter wachsen wird, wird die Leitung mit 15 Zentimetern Durchmesser durch eine PE-Leitung von 20 Zentimetern Durchmesser ersetzt. Polier Mario Schulmann sagt, die alte Leitung liege zwei Meter unter der Erde. Seine Mitarbeiter verlegten die neue Leitung 1,25 Meter unter Bodenniveau. Die alte Leitung werde dann verdämmt und könne liegen bleiben.
Die komplette Baumaßnahme des so genannten ersten Bauabschnitts von der Lüchtenstraße bis zur Kirche werde, so Wolter, eine Million Euro kosten. Die Kosten müsse die Stadt vorfinanzieren, eine Rückzahlung durch das Land erfolge erst in fünf Jahren in fünf Jahresraten. Die neue Wasserleitung wird davon 200 000 Euro kosten, nächste Woche wird mit dem Bau der neuen Rad- und Gehwege beidseitig der Hauptstraße begonnen, was insgesamt 600 000 Euro kostet. »Es geht um die Verkehrssicherheit der Fußgänger und Radfahrer«, betont Wolter. Dass sich die Hauptstraße in dem Zuge verschönern lasse, sei ein erwünschter Nebeneffekt. Die gesamte Bauzeit ist abhängig davon, wie streng der Winter wird. Bis in den nächsten Sommer werden sich die Baumaßnahmen aber ziehen. Die Beleuchtung der Straße wird dann erneuert, der Parkplatz vor Hotel und Gaststätte zur Post neu gepflastert.
Für die beidseitig 2,25 Meter breiten Fuß- und Radwege, die neu angelegt werden, wird die Fahrbahn auf beiden Seiten um jeweils einen halben Meter eingeengt - zumindest optisch. Denn der Rad- und Gehweg verläuft hochbordig, der Sicherheitsstreifen wird von der Straße genommen. Das hatte im Vorfeld zu Ärger mit dem Landesbetrieb Straßen NRW geführt. Für den Panzertransport braucht die Wehrbereichsleitung in Düsseldorf nämlich die ursprünglichen 7,50 Meter Straßenbreite. Geeinigt hatte sich die Stadt mit der Wehrbereichsleitung, dass der Sicherheitsstreifen auf der dann 6,5 Meter breiten Fahrbahn von den Panzern oder Panzertransportfahrzeugen benutzt werden kann. Die Aufpflasterung auf der Fahrbahn hätte allerdings zur Folge gehabt, dass der Bordstein nicht mehr 12, sondern nur noch acht Zentimeter hoch gewesen wäre. Der Streitpunkt ist allerdings beigelegt, sagte Horst Wolter dem WESTFALEN-BLATT. »Wir haben uns mit Düsseldorf geeinigt.«
Während der Bauarbeiten ist je nach Bauzustand mit Behinderungen für den Verkehr zu rechnen. In der ersten Phase wird es zusätzliche Fußgängerampeln geben. Wenn die Südseite (auf der Seite Kühler Grund) ausgebaut wird, soll der Verkehr in beide Richtungen fließen können. Wenn allerdings die Nordseite (Antpöhler) ausgebaut wird, wird der Verkehr aus Richtung Bielefeld umgeleitet, die Hauptstraße zur Einbahnstraße Richtung Bielefeld. Die Umleitung erfolgt über die Holter-, Trapphof- und Spellerstraße.
Wer sich für den Ausbauplan der Hauptstraße interessiert, kann das an der Hauptstraße am Schaukasten tun. Der Schaukasten befindet sich zwischen dem Geschenkehaus Antpöhler und der Gaststätte »Telegraph«.

Artikel vom 20.10.2005