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»Villa« wird auf Vordermann gebracht

Arbeiten laufen auf Hochtouren -ÊNeuer Gastronomiebetrieb soll am 1. Mai 2006 eröffnen

Versmold (OH). Die Arbeiten laufen auf Hochtouren, der Eröffnungstermin steht: Die Villa im Versmolder Stadtpark soll am 1. Mai 2006 als Gastronomiebetrieb wieder eröffnen. Bis dahin liegt vor Architekt Frank Schönberg, den Bauarbeitern und Handwerkern noch viel Arbeit. Ein Bild vom Verlauf der Bauarbeiten machten sich gestern Nachmittag die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses.

Zurzeit befindet sich die denkmalgeschützte Villa im Rohbauzustand. Seit Beginn der Arbeiten im September sind Entkernungsarbeiten vor allem durch Mitarbeiter der Gesellschaft für Arbeit und Beschäftigung (GAB) geleistet worden. Die Säulen der historischen Fassade sind freigelegt, Wände abgerissen worden. »Dabei hat es manche Überraschung gegeben«, informierte Architekt Frank Schönberg die Politiker.
Überraschendes
kommt ans Licht
So ist eine vermutlich mehr als 100 Jahre alte Achteck-Dachkonstruktion aus Eichenbalken -Êein so genanntes Oktagon - über einer Zwischendecke zum Vorschein gekommen. »Diese ist absolut erhaltenswert und soll dauerhaft zu sehen bleiben«, sagt Schönberg. So sei geplant, um das Achteck herum die Deckenverkleidung zu gestalten und die Eichenbalken mit Lichtern anzustrahlen. Die Mehrkosten für diese Maßnahme, fünf Angebote wurden eingeholt, bezifferte der Architekt mit 1800 Euro.
Aber auch unliebsame Überraschungen traten zu Tage. So sei in einigen Räumen bislang kein Betonfußboden vorhanden gewesen. Trotz der notwendigen Mehrarbeiten habe man aber bislang den gesteckten Kostenrahmen von 320 000 Euro halten können, versicherte Schönberg. Bei den Arbeiten habe er festgestellt, dass die Villa, einst als Sängerhalle erbaut, sieben oder acht Mal im Verlauf der Jahre erweitert worden ist.
Während sich die Politiker gestern ein Bild von den Arbeiten machten, montierten Bauarbeiter mit Hilfe eines Krans die Stahl-Konstruktion für den Wintergartenanbau. In drei Wochen sollen die Rohbauarbeiten abgeschlossen und das Gebäude baldmöglichst vollständig geschlossen sein, um bei schlechterer Witterung die Arbeiten im Innern fortsetzen zu können. Dominieren werden sowohl den Anbau als auch die historische Fassade Glasfronten. Damit das Herzstück mit seinen Säulen, die wieder rundherum den ursprünglichen Sandstein-Farbton erhalten sollen, besser zur Geltung kommt, wird die Glasfront hier um 20 Zentimeter zurückgesetzt. »Insgesamt verfolgen wir eine puristische Bauweise, sollen Stahlträger und auch Mauersteine zum Teil sichtbar bleiben«, sagte Schönberg. Im Kontrast zum hölzernen Oktagon werde dies eine besondere Atmosphäre schaffen.

Artikel vom 20.10.2005