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Bitterer Rückschlag

Schwacher Delbrücker SC unterliegt Emsdetten

Von Peter Klute
Delbrück (WV). Diese Einschätzungen von Sieger und Verlierer brachten es auf den Punkt. »Das war unterirdisch«, gestand Emsdettens Philipp Böwing-Schmalenbrock. »Wir hätten heute zwei Stunden spielen können und kein Tor erzielt«, räumte Delbrücks Michael Radtke ein. Im Gegensatz zum DSC konnte sich die SpVg. am Ende wenigstens über ein Tor und drei Oberliga-Punkte freuen.

Und das war für Gästecoach Robert Borgelt am Ende eines trostlosen Fußballnachmittags am Laumeskamp das Einzige, was zählte: »Ob das ein gutes oder schlechtes Spiel war, interessiert mich nicht. Fakt ist, dass wir gegen einen unmittelbaren Abstiegskonkurrenten wieder Big Points geholt und jetzt etwas Ruhe haben.« Ganz anders die Situation bei den Delbrückern. Die große Chance, nach dem überraschenden 3:0-Sieg in Lotte mit dem zweiten Dreier in Serie Anschluss ans Mittelfeld zu finden, sie endete mit einem bitteren Rückschlag. In dieser Verfassung wird der Aufsteiger bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt bangen müssen. »Jetzt werden wir nächsten Sonntag in Lippstadt gewinnen«, blickte Trainer Roger Schmidt trotzig auf das nächste Kellerduell.
In der Verfassung von gestern dürfte das aber auch bei den sonntäglichen 0:5-Verlierern von Verl schwer werden. Ohne Biss und ohne Ideen brachten die Hausherren die keinesfalls überzeugenden Gäste nur allzu selten in Verlegenheit. Aus Sicht von Borgelt war das hauptsächlich ein Verdienst seiner Mannschaft: »Wir haben dem Gegner diese langen Bälle aufgezwungen und kaum gefährliche Situationen zugelassen.« An die 50 Flanken in den Emsdettener Strafraum hatte Schmidt am Ende gezählt, allein der Ertrag blieb aus. Insgesamt sah der DSC-Coach »viel zu viele Fehler im Spiel nach vorne«.
In Hälfte eins gab es nur je eine gefährliche Szene. In der 24. Minute parierte Delbrücks Torwart Marco Thiel gegen Timo Greiling, drei Minuten vor der Pause griff der unsichere Emsdettener Keeper Christoph Tepe nach einem Pass von Alex Cirivello daneben, doch Jan Welker konnte das Geschenk nicht annehmen, traf statt ins leere Tor nur das Außennetz.
Neun Minuten nach dem Wechsel fiel der Treffer des Tages. »Da war doch schon Schnee drauf«, beschrieb Schmidt die hohe Flugkurve der Flanke, die Nico Niemeier zum 0:1 in die Maschen köpfte. Danach entwickelte sich zwar ein Spiel auf ein Tor, doch »die Entschlossenheit hat uns gefehlt«, bemängelte der Delbrücker Trainer. Der eingewechselte Mirco Westermeier (die Angreifer Dietmar Fulhorst sowie Manuel Eckel verletzten sich beim Aufwärmen vor und während des Spiels) sorgte zwar für frischen Wind, richtig zwingend waren die Aktionen jedoch nicht. Bei Kontern waren die Gäste zweimal durch Böwing-Schmalenbrock (einmal super Parade von Thiel, einmal knapp vorbei) dem 0:2 näher als der DSC dem Ausgleich. Der lag nur einmal in der Luft, als der ebenfalls eingewechselte Steven Downes einen Schritt zu spät kam (82.).

Artikel vom 24.10.2005