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Black »ist eben da«

97:84 - Schröno Baskets gewinnen in Cuxhaven

Paderborn (en). Genau diese Tugend hat Tim Black zum wohl bedeutendsten Bestandteil der Schröno Paderborn Baskets werden lassen. »Wenn es drauf ankommt, ist er eben da«, sagt Trainer Doug Spradley und »da« war der nur 178 Zentimeter große Spielmacher auch am Samstag in Cuxhaven. Mit 33 Punkten führte der US-Boy sein Team zum 97:84 (46:46)-Sieg über die gastgebenden BasCats.
In einem hochklassigen Basketball-Spiel mit hochprozentigen Trefferquoten (Cuxhaven: 52,2/Paderborn: 54,8) erwiesen sich die Nordlichter als bislang mit Abstand bester Paderborner Gegner. Das verdeutlicht allein die Rebound-Statistik. »Wer die Bretter kontrolliert, kontrolliert das Spiel«, heißt es und erstmals hatten die Baskets-Riesen in dieser so bedeutenden Rubrik das Nachsehen. 35:28 stand es nach 40 Minuten. In den vier vorausgegangenen Meisterschaftsspielen hatte sich der Spitzenreiter stets mehr als 30 und in Bremen gar 48 Abpraller gesichert. »Wir haben den beiden großen Amerikanern der Cuxhavener in der ersten Halbzeit einfach zu viele Freiräume gelassen, waren nicht aggressiv genug«, sagte Spradley. Kevin Martin (2,08 m/9 Rebounds) und Damien Argrett (2,04 m/10) nutzten diese Nachlässigkeiten und hielten die BasCats bis zum Seitenwechsel im Spiel.
Nach Wiederbeginn lösten Michael Buse (5), Daniel Lieneke (5), Marius Nolte (5) sowie Karsten Kemna (4) das Paderborner Problem unter den Körben im Kollektiv und prompt kontrollierten die Gäste das gesamte Geschehen. Das dritte Viertel ging mit 26:13 an die Schrönos - die Vorentscheidung war gefallen. Zwar kam Cuxhaven bis zur 38. Minute nochmal auf 87:81 heran, aber ernsthaft eng wurde es nicht mehr. Wie gesagt, wenn es darauf ankam, war Tim Black da, der erstmals in dieser Saison die kompletten 40 Minuten auf dem Feld verbrachte, obwohl die Schmerzen im Knie noch immer nicht ganz abgeklungen sind. Neben dem überragenden Ex-Gladbacher überzeugte vor allem ein Ex-Braunschweiger: Steve Esterkamp knüpfte an seine Gala-Vorstellung im Pokalspiel gegen Herten an und stellte mit 24 Punkten ebenfalls eine persönliche Meisterschafts-Bestmarke in der Saison 2005/2006 auf. »Wenn du zwei Amerikaner hast, die fast 60 Punkte zusammen machen, bist du eben nur ganz schwer zu schlagen«, stellte Spradley gerne fest.
Wieder stellten die Seinen in Hälfte zwei die Weichen auf Sieg, aber im Gegensatz zu den bisherigen Begegnungen schöpfte Paderborns Trainer die Tiefe der Bank bewusst nicht komplett aus. Neben dem kranken Frieder Jacobsen, der die Reise in den hohen Norden nicht angetreten hatte, kamen auch Julius Dücker und Jimmy James nicht zum Einsatz. »Ich entscheide situationsbedingt. Die Cuxhavener Flügelspieler wären für einen Jimmy James, der noch nicht bei 100 Prozent ist, etwas zu schnell gewesen. Unter dem Korb war es eher ein Spiel für Michael, Marius und Karsten als für Julius. Auch das kann beim nächsten Mal wieder anders sein.« Das nächste Mal ist für die Schröno Baskets übrigens ein erstes Spitzenspiel. Am kommenden Samstag (19.30 Uhr) ist der FC Schalke 04 im Sportzentrum zu Gast. Die Knappen (8:2 Punkte) kommen mit der Empfehlung eines 92:79 (42:35)-Heimsieges gegen die SOBA Dragons Rhöndorf . . .
Cuxhaven BasCats: Matkevicius (18), Zemaitis (10), Jeka (17), Lüders, Herbst (6), Üre, Argrett (13), Fröhlich (4), Michael, Martin (16).
Schröno Baskets: Buse (13), Lieneke (4), Duggen (2), Black (33), Kemna (4), Nolte (17), Esterkamp (24).
Zuschauer: 1100.
Stationen: 7:13 (5.), 24:25 (10.), 46:46 (20.), 55:72 (29.), 59:72 (30.), 81:87 (38.), 84:97 (40.).

Artikel vom 24.10.2005