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Karatesportler mit Heimat

Steinheimer nicht nur sportlich auf Weg nach oben

Steinheim (nf). Sportlich ist der Kempoka Ryu Karate Verein Steinheim top. Das beweisen auch zwei Europameister in den Reihen der 70 Mitglieder.

Jetzt bekam der vor gut zwei Jahren in Steinheim gegründete Verein ein eigenes sportliches Zuhause: in den Räumlichkeiten des früheren REWE-Zentrallagers in Steinheim bezogen die Selbstverteidigungssportler eine neue Trainingshalle, die sie in mehreren hundert Stunden Eigenleistung für ihre Zwecke umbauten. Bei einem Tag der offenen Tür bestand jetzt die Möglichkeit, sich von den Räumlichkeiten ein Bild zu machen und den Sportlern bei ihren Demonstrationen zu zuschauen.
Für die Entwicklung des Vereins sieht Trainer Franz-Josef Köring künftig ganz neue Möglichkeiten. »Wir sind in der eigenen Anlage mit unseren Trainingszeiten viel variabler und können bei Bedarf neue Angebote machen.« Kempoka Ryu (heißt kämpfender Drache) ist als Variante von Karate kein Angriffs- und schon gar kein aggressiver Sport, auch wenn martialische Laute den Gegner schon einschüchtern sollen. Das gehe nur mit einem Höchstmaß an Selbstdisziplin und Ausgeglichenheit, Verantwortungsbewusstsein und Körperbeherrschung, erklärt der Trainer. Es geht daher nie um spektakuläre Showeffekte wie das Zertrümmern von Dachziegeln oder Holzlatten, sehr wohl aber um die Selbstverteidigung gegen Angreifer mit Stöcken oder Messern. Gegen solche Attacken setzen Karatesportler ihre Abwehrschläge äußerst präzise und schnell, die nie den Körper treffen. Je höher klassig die Sportler aber stehen, desto näher werden die Schläge allerdings im Wettkampf am Körper oder Kopf vorbei gesetzt.
Derzeit verkörpert Alexander Quapp diese Ideale des Karate im Verein. Der 19-Jährige, der gegenwärtig seinen Wehrdienst absolviert, wurde erst im Juli in Halle Europameister. Die Ausübung von Karate ist für ihn ein Weg zu mehr Selbstwertgefühl, er verleiht eine optimale Fitness und ist nicht zuletzt eine sehr effektive Art der Selbstverteidigung. Demnächst geht es für ihn um einen weiteren Aufstieg, denn Quapp bereitet sich auf die Prüfung für den schwarzen Dan vor. Das zweite Aushängeschild im Verein ist Nina Mundt, die sich ebenfalls einen Europatitel sicherte.

Artikel vom 18.10.2005