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Wechsel in der Chefetage des Klinikums

Dr. Peter Ernst geht zum Jahresende in Ruhestand - Dr. Michael Hanraths wird Nachfolger

Halle (kg). Nach der Krankenhaus-Fusion geht die Umstrukturierung im neuen Klinikum Ravensberg weiter: Nach mehr als 25 Jahren als Chefarzt der Inneren Abteilung und Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Halle geht Dr. Peter Ernst (63) zum Jahresende in den Ruhestand. Dr. Michael Hanraths (50) aus Versmold tritt als Chefarzt der Inneren seine Nachfolge an - ein Marathon-Mann für einen erfolgreichen Lauf in die Zukunft.

Die Ärzte des Klinikums Ravensberg wählen noch in dieser Woche aus ihren Reihen den Ärztlichen Direktor. Der Träger entscheidet.
Einschließlich der pneumologischen Abteilung, der Dr. Rüdiger Tillmanns vorsteht und auf der neben einem Oberarzt zwei Assistenzärzte tätig sind, zählt die Innere, wo Oberärztin und fünf Assistenzärzte arbeiten, allein in Halle 80 Planbetten. Oft werden mehr als 100 Patienten versorgt. Versmold, wo es zwei Oberarzt- und dreieinhalb Assistentenstellen gibt, bringt weitere 40 Betten mit in die Krankenhaus-Ehe.
Die personellen Voraussetzungen für die Krankenhaus-Zukunft sind damit geschaffen: in Halle die Akut-Medizin, in Versmold eine interdisziplinäre Frührehabilitation. An beiden Standorten soll es eine medizinische Grundversorgung geben. »Die Übergangsphase in dieser politischen Großgemengelage ist sicher schwierig«, weiß Dr. Hanraths um die Probleme und hofft, dass die Häuser nach wie vor das Vertrauen der Bevölkerung genießen.
»Dr. Ernst hat wie ein Fels in der Brandung gestanden«, bedankte sich Klaus Besser als Vorsitzender des Verwaltungsrates gestern bei dem Mediziner, dem Patienten wie Trägerkommunen zu Dank verpflichtet seien. Sein Verdienst sei es, dass die Defizite in den 90er Jahren nicht noch höher ausgefallen wären.
»Es hat gewaltige Veränderungen seit 1979 gegeben«, erinnerte sich Dr. Ernst an große Umbau-Maßnahmen, die Organisation des notärztlichen Dienstes und die Erweiterung der Belegabteilung. 1979 hatte das Krankenhaus 180 Planbetten. Die mittlere Verweildauer der Patienten lag bei 24 Tagen. Heute ist dieser Wert auf neun Tage gesunken. Bezahlt wird nach Diagnose.
»Je leistungsstärker wir geworden sind, desto höher war das Defizit«, verwies Dr. Ernst auf die paradoxe Situation, die mit der Budgetierung zusammenhänge. Er wünsche dem Krankenhaus eine leistungsangemessene Bezahlung, um eine wirtschaftliches Arbeit zu ermöglichen.
»Kleinere Häuser sterben aus«, macht Dr. Hanraths keinen Hehl daraus, dass nur die Krankenhaus-Fusion zu einer lebensfähigen Einrichtung führt. Das Vertrauen der Patienten zu erhalten sei Hauptaufgabe für die Zukunft.

Artikel vom 19.10.2005