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Hintergründe eines sozialen Phänomens

»Universum« zeigt den Dokumentarfilm »Inside Deep Throat«


Bünde (BZ). 1972, auf dem Höhepunkt der sexuellen Revolution, kommt in den USA mit dem Pornofilm »Deep Throat« einer der größten Kassenerfolge aller Zeiten in die Kinos. Mit einem Produktionsbudget von nur 25 000 Dollar spielte der Film weltweit 600 Millionen Dollar ein und ist damit mit Abstand der erfolgreichste Film, der jemals gedreht wurde.
Heute, mehr als dreißig Jahre später, beleuchtet die Kinofilmdokumentation »Inside Deep Throat«, die das Universum-Kino in Bünde am Mittwoch, 19., Freitag, 21. und am Sonntag, 23. Oktober, jeweils um 20 Uhr zeigt, die anhaltenden gesellschaftlichen und politischen Auswirkungen dieses Meilensteins.
Der Film wirft gleichzeitig einen schonungslosen Blick auf den halbseidenen Glitter der Pornowelt sowie auch auf die zerstörerischen Auswirkungen von »Deep Throat« und die schmerzlichen menschlichen Konsequenzen und Schicksale der Schauspielerinnen und Schauspieler. Neben den beiden damaligen Hauptdarstellern Linda Lovelace und Harry Reems kommen zahlreiche Größen und Meinungsmacher wie der Star-Anwalt Alan Dershowitz, Norman Mailer, Gore Vidal, Erica Jong sowie Plaboy-Legende Hugh Hefner zu Wort. Die vielschichtigen, oft auch geistreichen und witzigen Statements entfachen die brisante kulturelle Auseinandersetzung in den USA um künstlerische Freiheit und konservative moralische Werte aufs Neue und zeigen, wie wenig sich in Sachen politischer Zensur verändert hat. »Inside Deep Throat« wurde von Oscar-Preisträger Brian Grazer produziert. Die Regisseure Fenton Bailey und Randy Barbato machen den Film durch ihren präzisen und witzigen Blick auf das moderne Leben zwischen Politik und Zeitgeist zu einem Kinoerlebnis.

Artikel vom 18.10.2005