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Förderschüler fit für Beruf

Neues Lernkonzept, neuer Werkraum und neue Fahrradhelme

Von Ingo Schmitz
Lütmarsen (WB). Die Schule am Heiligenberg in Lütmarsen befindet sich im Umbau -Êund das gleich im doppelten Sinne. Nicht nur der Werkraum wird völlig modernisiert, sondern auch das Lernkonzept. Intensiver als bisher sollen die Jungen und Mädchen für das Berufsleben fit gemacht werden.

Dietmar Overbeck als kommissarischer Leiter der Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen hat das Konzept entwickelt und die ersten Maßnahmen zur Umsetzung getroffen.
»Bislang wurden zwei bis vier Unterrichtsstunden pro Woche für die motorische und handwerkliche Ausbildung der Kinder genutzt. Wegen der sich wandelnden Ansprüche des Arbeitsmarktes und dem sich verändernden Schülerklientel wollen wir jetzt die Berufsvorbereitung im praktischen Teil ergänzen«, berichtet Overbeck.
Daher wird pro Woche ein kompletter Tag als Werktag eingerichtet. Je nach Interessenlage können die Schüler an diesem Tag zwischen Hauswirtschaft, Werken und Textilunterricht wählen. Das Besondere: Die Fächer werden miteinander verknüpft. Wie das funktioniert, zeigt die Praxis: Die Hauswirtschaftsschüler bekochen die Werkschüler, und das Essen wird gemeinsam eingenommen. Auf lange Sicht schwebt Overbeck die Gründung einer Schülerfirma vor. »Wir könnten für Lütmarsen zum Beispiel Ruhebänke bauen«, lautet nur eine der vielen Ideen, die Overbeck entwickelt hat.
Um den Unterricht möglichst praxisnah anbieten zu können, ist es nötig, die Schule in bestimmten Bereichen zu modernisieren. Betroffen ist insbesondere der Werkraum für Holz- und Metallverarbeitung sowie der Malerbereich. Er ist seit den 60er Jahren nicht mehr verändert worden. »12 000 Euro kostet die neue Ausstattung. Hier bekommen wir finanzielle Hilfe vom Gelsenwasser-Schulprojekt und von der Stadt. Den Rest wird der Förderverein aufbringen«, berichtet Karl-Josef Kruse vom Förderverein. Nach dem Werkraum sollen in den nächsten Jahren auch die Küche und der Textilbereich auf den neuesten Stand gebracht werden.
Auch von Seiten der Kreisverkehrswacht erfährt die Schule Unterstützung. Erst gestern überreichten Kreisgeschäftsführer Hans-Werner Holle und Werner Elberg zehn nagelneue Fahrradhelme. »Erst vor drei Jahren haben wir für das Verkehrstraining der Schule am Heiligenberg einige neue Fahrräder angeschafft«, berichteten Holle und Elberg. Die Helme hatte sich Lehrer Armin Naumann für die Kinder gewünscht. Er ist an der Schule für den Verkehrsunterricht zuständig.
Die Schule am Heiligenberg wurde 1965 als dreiklassige Volksschule gegründet, war zwischendurch Hauptschule und ist seit 1970 Sonderschule. Seit Beginn des laufenden Schuljahres ist sie Förderschule mit dem Schwerpunkt Lernen. Angegliedert ist die Schule für Kranke der kinder- und jugendpsychiatrischen Klinik, die sich direkt neben dem St. Ansgar Krankenhaus befindet. Die Schule und der neue Werkraum können am Samstag, 12. November, von 14 bis 17 Uhr bei einem Tag der offenen Tür besichtigt werden.

Artikel vom 18.10.2005